Aus dem ehemalige Flughafengelände Tempelhof ist ein 300 Hektar großer Park geworden. Von April bis Juli ist die zentrale Wiese - ein Viertel des Parks - für die Brutzeit der Feldlerche reserviert.
Micheal Krebs ist Parkmanager. Im Auftrag der Stadt sorgt er dafür, dass die Vögel nicht gestört werden, solange sie in dem kniehohen Gras brüten und ihre Jungen groß ziehen.
"Ich denke, die Leute, die das Tempelhofer Feld öfter besuchen, kennen sich hier inzwischen gut aus und wissen auch, dass es nicht nur zur reinen Freizeitgestaltung da ist, sondern dass Natur, Umwelt, Arten auch eine wichtige Rolle spielen."
Die Zahl der Feldlerchen ist wieder gestiegen, 200 Paare werden inzwischen in dem Park gezählt. Pro Hektar brüten bis zu zwei Paare. Während die Weibchen am Boden nisten, singen die Männchen hoch oben in der Luft, um ihr Revier zu markieren.
"Die Nester sind ganz klein, unglaublich gut versteckt. Die Jungen haben eine Tarnfarbe und auch ein Tarnkleid. Die sehen aus wie Grasbüschel, wenn Sie die von oben sehen."
Weil die Nester so gut versteckt und getarnt sind, übersieht man sie leicht und tritt versehentlich hinein. Deshalb und weil die Besucherzahl mit zwei Millionen pro Jahr so hoch ist, wird die Wiese vorsorglich abgesperrt. Schließlich hat die Feldlerche auch ältere Rechte, sie brütete schon zu Flughafen-Zeiten auf dem Tempelhofer Feld.
"Es ist schon ungewöhnlich, dass man auf einem vergleichsweise kleinen Areal einen so hohen Prozentsatz einer Vogelpopulation in einem Bundesland hat. Das wiederum ist der Grund warum die Feldlerche hier besonders geschützt werden muss."
Die Besucher akzeptieren die Schutzzone ohne zu murren. Schließlich bleiben ihnen ja noch mehr als 200 Hektar für ihre Freizeitaktivitäten.