90 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen. Isabelle wird das Bauträgerunternehmen ihrer Mutter übernehmen. Ihr gefällt der Gedanke, der eigene Chef zu sein. Es ist eine große Herausforderung, ein Familienunternehmen zu übernehmen, sagt Stefan Heidbreder von der Stiftung Familienunternehmen.
Isabelle schreibt gerne Songs und macht Musik. Das hat sie bislang neben ihrem Job im Familienunternehmen auch machen können. Sie arbeitet in der Assistenz der Geschäftsführung und die Chefin ist ihre Mutter.
"Auf der einen Seite will ich Songwriterin sein, auf der anderen möchte ich natürlich auch Unternehmerin sein."
Ziemlich klar ist, dass Isabelle in zehn bis 15 Jahren das Bauträgerunternehmen ihrer Mutter übernehmen wird. Nach ihrem Masterstudium der Philosophie und Betriebswirtschaftslehre war für Isabelle klar, dass die Arbeit ihrer Mutter Spaß macht, ihr die Selbstständigkeit gefällt und sie deshalb gerne als Unternehmerin arbeiten möchte.
"Meine Mutter hat mir sehr vieles vorgelebt. Ich will mir daran ein Beispiel nehmen und natürlich in ihre Fußstapfen treten. Und ich möchte natürlich, dass sie auch auf mich stolz ist."
In Deutschland sind 90 Prozent der Unternehmen familiengeführt. Die allermeisten Nachfolgen in diesen Familienunternehmen würden auch gelingen, sagt Stefan Heidbreder. Er ist Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen und lehrt an der TU München zum Thema Familienunternehmen.
"Der Bestand der Familienunternehmen ist in Deutschland wie in allen anderen Industrieländern stabil."
Aus seiner Erfahrung heraus berichtet Stefan Hedbreder, dass die meisten Nachfolger*innen in einem Familienunternehmen sich gut in ihre Rolle gefunden haben und auch eine gewisse berufliche Erfüllung erleben. Für diejenigen, die sich nicht in der Rolle des Unternehmers oder der Unternehmerin sehen, gibt es einerseits die Möglichkeit, das Unternehmen zu verkaufen oder andererseits eine Geschäftsführung oder Managerin einzustellen, die dann das Unternehmen leiten.
Wunsch nach Verbleib des Unternehmens in Familienhand
Unternehmereltern hätten natürlich den Wunsch, dass das Unternehmen in Familienhand bleibe. "Wenn man etwas aufgebaut hat und mit großem Engagement erhalten und weiterentwickelt hat, dann wünscht man sich natürlich, dass es auch gut weitergeht", sagt Stefan Heidbreder.
Bis so ein Unternehmen von der einen Generation auf die andere übergegangen sei, würde es Jahre dauern. Neben technischen und verwalterischen Umstellungen könnten auch personelle Schwierigkeiten wie Krankheit auftreten, die das Ganze noch einmal verzögern könnten.
Besser Geschäftliches und Privates trennen
Grundsätzlich rät Stefan Heidbreder, bei den Mahlzeiten das Unternehmen auszuklammern, also Geschäftliches und Privates streng zu trennen. "Daher tun Familienunternehmen zum Beispiel immer gut, Familienfeste, nicht mit geschäftlichen Dingen zu überlagern", sagt Stefan Heidbreder.
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