Ermittler haben einen zweiten Bundeswehrsoldaten unter Terrorverdacht festgenommen, in Kehl in Baden-Württemberg: Maximilian T. wird verdächtigt, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben.
Maximilian T. ist ein Freund und Bundeswehr-Kamerad von Franco A. Er soll ihm als Komplize aus einer rechtsextremistischen Gesinnung heraus geholfen haben, einen Anschlag zu planen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der rechtsextreme Oberleutnant Franco A. ist bereits Ende April festgenommen worden.
"Todesliste" mit Politikern und Prominenten
Zusammen mit einem dritten Mann, dem Studenten Mathias F., der ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt, sollen die beiden Soldaten geplant haben, Politiker und Personen des öffentlichen Lebens anzugreifen, die sich für Ausländer und Flüchtlinge engagieren. Ex-Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesjustizminister Heiko Maas standen offenbar auf ihrer Liste.
"Maximilian T. - der heute Festgenommene - und Franco A. waren in der gleichen Online-Chatgruppe und standen in enger Verbindung."
Verdacht auf Flüchtlinge lenken
Die Tat sollte den Ermittlern zufolge Franco A. ausführen. Dazu hatte sich der Soldat unter einer falschen Identität als Asylsuchender aus Syrien ausgegeben und registrieren lassen. "Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf in Deutschland erfasste Asylbewerber lenken", sagt die Bundesanwaltschaft.
Der nun festgenommene Maximilian T. soll Franco A. gedeckt haben, indem er ihn gegenüber Vorgesetzten entschuldigte.
"Maximilian T. wird unter anderem vorgeworfen, dem Franco A. geholfen zu haben, seine Tarnung als syrischer Flüchtling aufrecht zu erhalten."
Zur Vorbereitung ihrer Tat hatten sich die Beschuldigten den Ermittlern zufolge in Österreich eine Pistole beschafft. Mitte Januar habe Franco A. die Waffe auf einer Behindertentoilette am Wiener Flughafen deponiert. Dort wurde sie wenig später von österreichischen Polizisten entdeckt - so kamen die Sicherheitsbehörden Franco A. und Mathias F. auf die Spur.
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte, nach der Verhaftung eines weiteren Soldaten müsse man davon ausgehen, dass sich eine Terrorzelle innerhalb der Bundeswehr gebildet habe: "Das ist eine Riesen-Blamage für die Verteidigungsministerin." Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat eine lückenlose Aufklärung angekündigt.