Auf der Spieleplattform Steam gibt es für 99 Cent Games wie dieses: Klicke auf ein Mayo-Glas. Das war's. Grund sind die Sammelkarten, die es zu jedem Spiel gibt. Mit denen lässt sich Geld verdienen.
Steam ist die größte und wichtigste Spieleplattform für PC-Games. Also ungefähr das, was iTunes für Apps ist. Ähnlich funktioniert auch das Geschäftsmodell von Steam: Von jedem dort gekauften Spiel erhält die Betreiberfirma Valve etwa 30 Prozent der Kohle.
"Mayo ist zwar grottig schlecht - aber eine Art von Spiel steckt da schon drin."
Nicht ganz so geil: Neben richtig guten PC-Games wird auf Steam immer mehr Spieleschrott hochgeladen. Ein Spiel wie "My name is Mayo" gehört da noch zu den besseren. Für 99 Cent kann endlos auf ein Mayo-Glas geklickt werden. Und immerhin gibt es verschiedene Achievement-Stufen - je nach Klickzahl.
Alles nur für Sammelkarten
Während Mayo noch die Creme de la Creme der Schrottspiele ist, sind nach unten keine Grenzen gesetzt. Auf der Plattform dümpeln lieblos zusammengebastelte Games-Module ohne Funktion rum. Spiele voller Fehler. Oder einfach kaputte Games. Diese Fakespiele können genau gar nichts - und werden auch von niemandem gekauft.
"Valve glaubt, Fake-Games sind nur dazu da, viele Sammelkarten herzustellen, die von Bots automatisch verkauft werden."
Es ist ein Geschäftsmodell, dass sich für die Fake-Gamer augenscheinlich lohnt. Und da es bei Valve keine Qualitätskontrolle gibt, werden die Fake-Games weder aufgespürt noch gelöscht. Diese Flut an Spielemüll ist aber vor allem für die Entwickler richtig guter Spiele ein Problem. Die gehen in dem ganzen Schrott nämlich einfach unter.
Valve ist sich des Problems durchaus bewusst und will jetzt handeln. Wer zukünftig Games auf Steam hochladen will, muss eine Gebühr von 100 Dollar zahlen. Die Gebühr ist aber so gering, dass das kaum Entwickler davon abhalten wird weiter Schrottspiele hochzuladen. Steam wird also weiter mit minderwertigen Spielen und Fakegames zugeballert werden.