Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge checkt Dokumente mit Prüfgeräten, Licht, Messerchen und Pinzetten.
Deutschlandweit sind 370 Personen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) damit beschäftigt Pässe, Personalausweise und andere Dokumente von Flüchtlingen zu überprüfen. Menschen aus den Herkunftsländern arbeiten mit deutschen Kollegen zusammen daran, nicht ganz einfache Dokumente einzuordnen.
Ein gefälschter Pass führt nicht automatisch dazu, dass der Asylantrag abgelehnt wird."
Helmuth Damm war Urkundenprüfer beim Landeskriminalamt in Berlin und eigentlich schon in Ruhestand, als das BAMF ihn zurück gebeten hat. Jetzt ist er wieder da, am Passprüfgerät. Das sucht in Datenbanken nach Hinweisen. Ein anderes Gerät sucht mit verschiedenen Lichttypen, ob Wasserzeichen korrekt sind. Mit Messerchen und Pinzetten kontrollieren Fachleute die Fadenheftung in Reisepässen. Unter dem Mikroskop werden die Druckverfahren kontrolliert.
"Die Menschen kommen aus Gebieten, in denen verwaltungstechnisch chaotische Zustände herrschen."
Es gibt Komplettfälschungen und Verfälschungen, aber es können eben auch Passformulare gestohlen werden. Das Ergebnis sind dann widerrechtlich ausgestellte Dokumente. "Der IS hat nicht nur massenhaft Pässe und Formulare gestohlen, sondern auch entsprechendes Equipment um sie auszustellen", erklärt Helmuth Damm. "Es kann sein, dass ein Pass unbeanstandet durchgeht, aber gestohlen ist."
"Mir wurden zwei Personalausweise aus dem Irak gezeigt. Da waren rote Seriennummern drauf. Bei dem einen wurde ein Laserdrucker verwendet."
In diesem Jahr hat das BAMF 300.000 Dokumente geprüft. 2,5 Prozent davon waren mutmaßlich gefälscht. Für politisch verfolgte Menschen sind gefälschte Papiere oft die einzige Möglichkeit auszureisen - wenn das glaubhaft belegt werden kann, sind gefälschte Papiere kein Grund, den Asylantrag abzulehnen. Andererseits könnte es sich aber eben auch um eine kriminelle Person handeln, die als Flüchtling getarnt nach Deutschland kommt.