Eine Facebook-Pause macht glücklich. Was klingt wie ein Rat von einem technikfeindlichen Konservativen, ist jetzt durch eine Studie belegt.
Ein Forscher der Universität Kopenhagen hat herausgefunden, dass Facebooknutzer, die eine Woche Pause vom sozialen Netzwerk gemacht haben, sich generell besser gefühlt haben. Untersucht hat er 1000 Facebooknutzer, die Facebook im Schnitt eine Stunde am Tag nutzten, im Schnitt vorwiegend Frauen Anfang 30. Nach dieser einen Woche bewerteten diejenigen, die eine Pause gemacht hatten, auf einer Skala ihre Zufriedenheit. Das Ergebnis: Sie waren zufriedener als diejenigen ohne Facebook-Pause.
"Bei Versuchspersonen, die sehr aktiv auf Facebook waren, brachte die Pause die größte Glückssteigerung."
Die Facebook-Abstinenzler waren zufriedener. Sie gaben an, eher glücklich und enthusiastisch als traurig, beunruhigt und wütend zu sein.
Allerdings gibt es Besonderheiten: Wer generell wenig bei Facebook ist, dem bringen solche Pausen wenig. Powerusern dafür umso mehr.
Was ebenfalls auffiel: Wer generell Neid als Charakterzug hat, profitiert mehr von einer Pause. Vermutlich, weil die Nutzer dann weniger Neid-Auslöser (z.B. Urlaubsfotos) zu sehen bekommen.
Passiven Nutzern geht es nach etwas Facebook-Abstand besser als sehr aktiven Nutzern, die viel selbst posten.
Zusammengefasst: Eine Facebook-Pause bringt denjenigen am meisten, die generell eher neidisch sind, häufig und viel auf Facebook unterwegs sind, aber eher nur konsumieren und nichts Eigenes posten.
Nutzer erwarten, durch Facebook glücklich zu werden
Wenn eine Facebook-Pause zufrieden macht: Warum sind wir dann ständig da? Dieser Widerspruch hat Forscher auch interessiert. Eine Antwort könnte ein Ergebnis sein, zu dem Wissenschaftler der Uni Innsbruck vor einer Weile schon gekommen sind. Sie vertreten die These, dass Nutzer die Erwartung haben, durch einen Facebook-Besuch glücklich zu werden. Letztendlich sind sie zwar eher unglücklich, lassen aber von dieser Erwartungshaltung nicht ab.