Fabian Fiechter pflegt Corona-Patienten auf der Intensivstation – und er fotografiert sie, um die Situation in den Kliniken zu dokumentieren.
Fabian Fiechter arbeitet seit 20 Jahren im Krankenhaus. Er ist Intensivpfleger. Aber er hat noch einen zweiten Beruf: Fotojournalist.
Fabian hat Fotojournalismus studiert. Bisher hat er seine beiden Berufe eher getrennt voneinander ausgeübt. Das änderte sich zu Beginn der Corona-Pandemie, im Frühjahr 2020.
Während der ersten Welle entschied er: Ich muss Fotos auf der Intensivstation machen, muss zeigen, was hier geschieht.
"Mir ist im Frühjahr aufgefallen, dass es eigentlich viel zu wenig Bilder gibt aus dem deutschsprachigen Raum."
Damals gab es fast nur Bilder aus dem Ausland. Fabian, der an der Uniklinik Basel arbeitet und in Deutschland lebt, hat die Krankenhausleitung angesprochen. Doch die war zunächst skeptisch. Fabian ließ aber nicht locker. Er argumentierte, die Menschen müssten die Bilder sehen, "weil es sonst schwer ist, zu glauben, was da passiert."
Fotos
"Ich arbeite jetzt seit über 20 Jahren im Krankenhaus und seit etwa 16 auf der Intensivstation und habe sowas noch nie erlebt."
Seine Bilder zeigen das Krankenhauspersonal und die Patienten, die Räume und die Szenen, die sich dort täglich abspielen. Das Einverständnis für seine Fotos hat er natürlich immer eingeholt. Fabian sagt, eine Situation wie diese habe er in den nun 20 Jahren als Krankenhausmitarbeiter noch nie erlebt.
Corona-Pandemie bringt Personal ans Limit
Auch während der Schweinegrippe-Pandemie erlebte er schwere Krankheitsverläufe und wie Menschen starben – "aber nicht in dieser Menge und nicht über so einen langen Zeitraum".
An der Uniklinik Basel gibt es 46 Intensivbetten. "Seit November sind wir randvoll", so Fabian. Die Hälfte der Betten sei dauerhaft für schwer an Covid-19-Erkrankte reserviert. Die Kollegen seien "am Limit".
"Mich macht es mittlerweile wirklich ein bisschen wütend, wenn ich sehe, wenn Leute draußen es immer noch anzweifeln."
Tauschen möchte Fabian Fiechter seine Arbeit aber nicht. Er sagt: "Ich habe die zwei besten Berufe, die es gibt!" Er liebe beide. Sowohl als Pfleger als auch als Fotograf sei er sehr nah an den Menschen dran. Seine Fotografien beleuchten oft auch soziale Themen.
Während seiner Arbeitszeit fotografiert Fabian allerdings nicht. "Ich möchte diese zwei Rollen nicht vermischen", erklärt er. Von daher sind seine Bilder von Covid-Patienten meist vor oder nach seiner Schicht in der Uniklinik Basel entstanden.