Christian war Klassensprecher und Neonazi. In Thüringen hat er seine eigene Gruppe geleitet und war Wegbereiter der Neuen Rechten.
"Wir haben uns wie die Elite gefühlt," sagt Christian Weißgerber. Besser als die anderen, überlegen. Ein Gefühl, das es sonst für Christian nicht so häufig gab – zumindest als Teenager. Der Vater erzog ihn und die Geschwister, oft eher mit Willkür und Gewalt, statt Nähe.
"Hass kann Spaß machen!"
Die fand Christian dann woanders. Bei den „Autonomen Nationalisten“. Das ist eine rechte Gruppe, die sich Techniken der Linksradikalen angeeignet hat. Kein Skinhead-Klischee oder Gewalt gegen Gegner – das war die alte Rechte. Stattdessen unter anderem Polizeiketten auf Demos durchbrechen, diese Aktionen filmen und für Imagekampagnen online nutzen. Dazu neue Vokabeln für eine alte Ideologie. Christian war Vordenker der Gruppen, die heute für die Neue Rechte stehen.
"Es ist ein schleichender Prozess, Neonazi zu werden."
In Eine Stunde Talk erzählt Christian, wie die Neue Rechte funktioniert, was ihn selbst fasziniert hat – und was er heute denkt.
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