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Mit zwei olympischen Goldmedaillen und elf Weltmeistertiteln ist Kristina Vogel die erfolgreichste Bahnradfahrerin der Welt. Ein Trainingsunfall im Jahr 2018 beendet ihre Karriere abrupt - seitdem ist Kristina von der Brust an querschnittsgelähmt. Sie kämpft sich zurück in ein neues Leben - und lernt viel über Selbstliebe.

Als Jugendliche wirft Kristina Vogel eine Münze: "Zahl" für Tanzen, "Adler" für Radfahren. Sie hat damals zwei Leidenschaften und muss sich für eine entscheiden. Die Münze landet auf dem Adler - und sorgt dafür, dass Kristina viele Jahre später die erfolgreichste Bahnradsportlerin der Welt ist.

Bahnradfahren ist wie Achterbahnfahren

Kristina Vogel wird 1990 in Kirgisien geboren, ihre Mutter nimmt sie ein Jahr später mit nach Deutschland. Kristina wächst in Thüringen auf, bekommt ihr erstes Fahrrad und widmet sich dem Bahnradsport. Die Geschwindigkeit fasziniert sie.

"Durch die Bahn zu fahren ist wie Achterbahnfahren. Man betreibt diese Bahn aber selber. Also Achterbahnfahren auf dem Fahrrad."
Kristina Vogel

Kristina trainiert unglaublich hart, widmet ihre Leben dem Bahnradsport, fliegt um die halbe Welt. Und gewinnt bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit ihrer Teampartnerin Miriam Welte ihre erste Goldmedaille.

"Ich war oft nicht die Schnellste, aber ich glaube, ich war mental immer die Härteste."
Kristina Vogel

Je mehr Siege dazu kommen, umso größer wird der Druck für die Profisportlerin. Alle erwarten von ihr, dass sie weiter gewinnt. "Du glaubst irgendwann, dass ein zweiter Platz eine Niederlage ist", sagt Kristina Vogel heute.

"Es heißt, dass Weltmeister werden leichter ist als den Titel zu verteidigen. Und das kann ich absolut unterschreiben."
Kristina Vogel

Ein Unfall am 26. Juni 2018 beendet Kristinas Karriere völlig abrupt. Im Training fährt sie mit voller Geschwindigkeit auf einen Fahrer auf, der fälschlich mitten in der Bahn steht. Kristina wird mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, kämpft tagelang um ihr Leben. Seit dem Unfall ist sie von der Brust an abwärts gelähmt.

Kristina kämpft sich zurück in ein neues Leben im Rollstuhl. Sie lernt, was Selbstliebe bedeutet und dass sie immer noch sie selbst ist - nur eben anders.

"Ich hab gelernt, dass es okay ist, wenn man mal stolz auf sich ist und auch Momente mal feiert."
Kristina Vogel

Im Deep Talk erzählt sie, warum es nichts bringt, sich mit anderen zu vergleichen, welche Vorurteile über Menschen im Rollstuhl sie am meisten aufregen und wie der Unfall die Beziehung zu ihrer Jugendliebe Michael geprägt hat.

Wir freuen uns über eure Mails an mail@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Ex-Bahnradsportlerin Kristina Vogel
"Ich bin immer noch ich - nur eben anders“
vom 24. Februar 2021
Moderatorin: 
Rahel Klein
Gesprächspartnerin: 
Ex-Bahnradsportlerin Kristina Vogel