Dass dunkle Haut weniger empfindlich auf Sonnenstrahlen reagiert, ist nicht neu. Allerdings haben Forscher jetzt herausgefunden, dass der Frühmensch dunkle Haut entwickelt hat, um sich gegen Hautkrebs zu schützen.
Wissenschaftler des Londoner Cancer Research Instituts haben im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B eine Studie veröffentlicht, in der sie Albinos nahe der Äquatoriallinie untersuchten. In dieser Region leben in der Regel Menschen mit schwarzer oder sehr dunkler Hautfarbe. Albinos in dieser Region erkranken bereits in der Kindheit an Hautkrebs und sterben relativ jung infolge der Krankheit. Albinismus ist eine Pigmentstörung, die dazu führt, dass Haut und Haare sehr hell und die Augen sehr sonnenempfindlich sind.
Haare ab
Die frühen Hominiden im östlichen Afrika durchlebten vor zwei, drei Millionen Jahren eine rasante Entwicklung. Sie verloren relativ schnell ihre Körperbehaarung, wahrscheinlich um die Körpertemperatur besser regulieren zu können. Die Haut des haarlosen Körpers war aber wahrscheinlich hell. Wann und warum es zu der Hautverfärbung dieser Urmenschen kam, ist noch ungeklärt. Dunkle Haut schützt jedenfalls effektiv vor Sonneneinstrahlung. Diese UV-Strahlung gilt als Hauptursache für die meisten Hautkrebsarten.
Optimaler Sonnenschutz
Verantwortlich für den Schutz ist das in der Haut enthaltene Melanin. Melanine sind Farbpigmente. In der Epidermis von Säugetieren dient das Pigment als chemischer und physikalischer Filter, der die einfallenden UV-Strahlen absorbiert. Beim Menschen kommen zwei Melanin-Varianten vor, aber nur das bräunlich-schwärzliche Eumelanin schützt optimal vor der Sonne.
Die meisten Forscher gehen daher davon aus, dass dieser Effekt dazu beigetragen haben muss, dass unsere Vorfahren - vermutlich irgendwann vor etwa 1,5 Millionen Jahren - dunkler geworden sind.