"Der erste praktische Schritt wird die Bildung eines Europarates sein." – Mit diesen Worten forderte Winstons Churchill, Premierminister von Großbritannien, das Nachkriegseuropa auf, sich zu einen. Anfang Mai 1949 erfolgte dieser erste Schritt und der Europarat wurde gegründet.
Es war eine historische Rede, die der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill schon 1946 an der Züricher Universität gehalten hatte. Churchill, der England durch den Zweiten Weltkrieg geführt hatte, beklagte zunächst, dass die "teutonischen Nationen in ihrem Machtstreben jenen Kontinent zerstört hätten, der Ursprung fast aller Kulturen, Künste, philosophischen Lehren und Wissenschaften des Altertums und der Neuzeit" gewesen war.
"Erstaunlicherweise kam der entscheidende Impuls der europäischen Einigung aus England. Erstaunlich, weil England sich zum Kontinent Europa zwar zugehörig fühlte, aber gleichzeitig auf jeden Fall autonom bleiben wollte."
Laut Churchill müsse dieser Kontinent nach dem Krieg wieder geeint werden – mit England als Freund und Förderer, nicht aber als Teil davon. Der Impuls, Europa zu einen, kommt also aus erstaunlicherweise aus England. Der erste praktische Schritt sollte die Bildung eines Europarats sein.
Dieser erste Schritt erfolgt Anfang Mai 1949 und der Rat wird von Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland,
Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich gegründet.
Deutschland soll sich erst beweisen
Winston Churchill schwebte ein Europa unter der Führung von Frankreich und Deutschland vor. Doch es gibt Zweifel: Deutschland müsse erst beweisen, dass es Demokratie kann, sagen einige. Die Bundesrepublik ist damals erst drei Monate jung, steht weiter unter der Aufsicht der Alliierten und kann in außenpolitischen Fragen nicht eigenständig entscheiden, also auch noch kein vollwertiges Mitglied werden.
Nach einer Übergangsphase nimmt der Europarat die Bundesrepublik Deutschland 1951 aber als vollwertiges Mitglied auf.
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