Manche Menschen haben ihre besten Ideen nach Mitternacht. Andere am Vormittag. Wäre es da nicht sinnvoll, Job und Leben unserem Biorhythmus anzupassen? Wir sprechen mit Johannes, der genau das macht. Nele Urban ist Fachanwältin für Arbeitsrecht und weiß, wie wir mehr Flexibilität mit unseren Chefs aushandeln können.
Nachteulen sind diejenigen von uns, die abends erst so richtig aufleben, gerne nachts noch arbeiten oder Hausarbeiten schreiben – und dafür morgens nicht aus dem Quark kommen. Um 9 Uhr bei der Arbeit erscheinen? Nur mit dunklen Augenringen und viel Kaffee. Anders als die sogenannten Lerchen, die den frühen Morgen lieben. Aufstehen um 6 Uhr? Kein Problem, allerdings lässt die Leistungsfähigkeit gegen Abend dann nach. Eine Nachtschicht kann so zum Kampf gegen ständiges Gähnen und zufallende Augen werden.
Eulen und Lerchen sind die gängigen Schlaftypen, wenn es um den Biorhythmus geht. Forschende haben aber längst noch mehr Typen identifiziert. Das Problem: Unser Alltag und unser Schlafbedürfnis passen oft nicht richtig zusammen. Aber manchmal lässt sich das auch einfach ändern.
Johannes nimmt sich frühmorgens Zeit für sich
Johannes hat als Freiberufler die Möglichkeit, selber darüber zu entscheiden, wann er schläft, wann er aufsteht und wann er arbeitet. Er ist Programmierer und Designer, in der Regel steht er zwischen 3 und 4 Uhr morgens auf. Und er muss sich dazu noch nicht einmal einen Wecker stellen. Er wacht ganz von alleine auf.
"Mir tut das einfach gut. Es gibt keine Zeit am Tag, zu der ich klarer im Kopf bin, besser Entscheidungen treffen kann – und selbst für mich sorge."
Johannes fängt nicht direkt an zu arbeiten, für ihn sind diese frühen Morgenstunden der ideale Zeitpunkt, um sich Zeit für sich zu nehmen. Er liest dann ein Buch, schaut eine Serie oder macht Musik. Erst gegen 6 Uhr beginnt er mit der Arbeit.
Vereinbarungen mit den Vorgesetzten
Nele Urban ist Fachanwältin für Arbeitsrecht. Sie sagt, man könne durchaus versuchen, mit dem Chef oder der Chefin auszuhandeln, nur in der Nachtschicht oder nur in der Frühschicht zu arbeiten. Allerdings hänge es am Ende natürlich davon ab, wie realistisch es ist, dass derartige Verhandlungen auch Erfolg haben. Denn im Schichtsystem brauchen Unternehmen zu jeder Zeit jemanden, der oder die im Einsatz ist. Wenn eine Person nur Frühschicht mache, müsse es genügend Kolleg*innen geben, die dann ausschließlich Spätschichten übernehmen.
"Wenn ich mich in einem Bereich bewerbe, in dem händeringend nach Leuten gesucht wird, und ich sage, ich möchte nur die Nachtschicht machen, dann habe ich vielleicht ganz gute Karten."
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