Die EU will weniger Plastik produzieren und mehr recyceln. Nachdem China entschieden hat, den Plastikmüll der EU nicht mehr zu nehmen, müssen auf alle Fälle neue Strategien her.
Die EU hat ein Strategiepapier veröffentlicht. Die Gemeinschaft erklärt, dass sie in Zukunft weniger Plastikmüll produzieren und mehr recyclen möchte. Konkrete Richtlinien oder Gesetze gibt es bisher noch nicht.
Einige Punkte der Strategie sind:
- Kunststoffverpackungen sollen in der EU ab dem Jahr 2030 recyclingfähig sein
- generell soll es mehr Recycling geben, neue und mehr Recyclinganlagen sollen entstehen
- Einwegkunststoff soll reduziert werden, also Plastik, das auf jeden Fall nach der Benutzung verbrannt oder deponiert wird
- Die Forschung soll, was recyclingfähigen Kunststoffe und Recyclingverfahren angeht, gefördert werden
- insgesamt soll weniger Müll erzeugt werden
"Dass die EU überhaupt in diese Richtung was unternimmt, ist ein gutes Zeichen, vor allem ist das für die Länder eine Richtlinie, die mit Recycling und anderer Abfallbeseitigung bislang noch nicht so viel zu tun haben."
Deutlich mehr Müll als vor zehn Jahren
In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern viel Plastikmüll produziert. Im Jahr 2015 hat jeder Deutsche im Schnitt 37 Kilogramm Plastikmüll produziert. Das ist deutlich mehr, als noch vor zehn Jahren und mehr als der EU-Durchschnitt. Was das Recycling angeht, schneidet Deutschland im Vergleich besser ab: Im Jahr 2015 wurden fast die Hälfte aller Kunststoffabfälle recycelt. Damit gehören wir in dieser Kategorie zur Spitze in Europa, der Durchschnitt liegt bei rund 40 Prozent.
In Deutschland wird viel Plastikmüll verbrannt
In Ländern wie Griechenland, Kroatien, Malta und Zypern wird der meiste Plastikmüll deponiert. Das bedeutet, er wird in Mülldeponien auf einem Haufen gelagert. Ökologisch betrachtet besteht beim Deponieren immer die Gefahr, dass Gifte in die Erde und ins Grundwasser gelangen. Es kann auch passieren, dass je nachdem, wo sich die Deponie befindet, der Müll im Meer landet. Verbrennen kann aus ökologischer Sicht deswegen besser sein, als den Müll zu deponieren.
Deutschland deponiert fast gar nicht, der meiste Plastikmüll wird hier verbrannt. Richtig gut ist das Verbrennen aber auch nicht, weil dabei CO2 und andere Schadstoffe entstehen. Am Ende bleiben Reste übrig, die auch deponiert werden müssen.
Ein Ansatz, um Plastikmüll zu verringern: Verpackungen so gestalten, dass sie von vornherein gut recycelt werden können. Bisher wird das beim Design einer Verpackung oft nicht beachtet. Tetra-Paks, also Milchkartons zum Beispiel, bestehen aus mehreren Schichten und aus verschiedenen Materialien und sind dadurch schlecht zu recyceln. Besser sind Verpackungen aus einem Material, das einfarbig und nicht schwarz ist. Diese werden leichter von den Kameras in den Müll-Sortierungsanlagen erkannt.