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Wenn ihr zu den Leuten gehört, die gerne selbst kochen, gehört ihr zu einer aussterbenden Gruppe. Heute wird weniger gekocht als früher. Trotzdem wollen wir aber alle frische Lebensmittel. Und wie kommen wir da ran? Übers Netz natürlich.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie bringt regelmäßig den Consumer Index heraus. Darin steht, dass sich deutlich weniger Menschen als Alltagsköche sehen - bei steigendem Interesse an frischen Waren wie Obst, Gemüse, Fleisch und Käse. Dafür gibt es mehrere Erklärungen: Zum Beispiel essen die Leute mehr Rohkost oder sie kochen nicht jeden Tag, dafür aber recht aufwändig.

Der Supermarkt der Zukunft

Wo wir künftig die frischen Waren herbekommen, die wir unbedingt ohne viel Aufwand haben wollen – darum kümmert sich unter anderem das Innovative Retail Laboratory am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Der Direktor dieses Instituts, Antonio Krüger, sagt in einem Interview mit der Zeit: "In der Zukunft werden wir Abodienste haben, die 80 Prozent unserer Lebensmittel liefern."

"Der Einkauf von Kaffee, Reis oder Keksen wird dann vermutlich digital organisiert von irgendwelchen intelligenten Algorithmen, die wissen, was wir brauchen."
Konstantin Zurawski, Deutschlandfunk Nova

Die restlichen 20 Prozent, die würden wir uns auf dem Markt oder in Supermärkten besorgen, die sich auf Frische spezialisieren. Davon geht Antonio Krüger aus, und davon dass manche Fertigprodukte direkt im Supermarkt hergestellt werden und einige Gemüsearten vielleicht sogar ebenfalls direkt vor Ort angebaut werden.

Lieferdienste mit mobilen Küchen

Auch Lieferdienste wie Foodora oder Deliveroo profitieren von unserer Kochfaulheit. Der Lieferdienst Deliveroo geht in Großbritannien sogar einen Schritt weiter und etabliert mobile Küchen. Das sind Kochstationen mit bis zu sieben einzelnen Küchen, die in der ganzen Stadt platziert werden können. In diesen Küchen können Restaurants dann ihre Speisen kochen, und die werden von Deliveroo dann ausgeliefert.

"Für einige Restaurants eine gute Möglichkeit zu expandieren: Die eigene Küche ist ja meist nicht darauf ausgelegt, alle Gäste im Restaurant plus Bestellungen von auswärts zu bedienen."
Konstantin Zurawski, Deutschlandfunk Nova

All diese Entwicklungen deuten auf einen Trend hin: In Zukunft bekommen wir noch mehr Angebote von noch frischeren und lokaleren Lebensmitteln. Die finden wir dann in Supermärkten, auf Märkten und in Restaurants, von denen wir eine noch größere Auswahl haben werden als heute. 

Mehr über unser Essen der Zukunft:

Shownotes
Essen der Zukunft
Frisch, fertig und online
vom 11. Juli 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspatner: 
Konstantin Zurawski, Deutschlandfunk Nova