Geburtstag ist nur einmal im Jahr – Grund genug, sich darauf besonders zu freuen. Anna feiert ihren Geburtstag deshalb eine ganze Woche lang. Psychologin Muriel Böttger erklärt, wie wir mit falschen Geschenken und zu hohen Erwartungen an dem Tag umgehen.
Anna liebt es, Geburtstag zu haben. Dieses Jahr hat sie sich sogar eine Woche freigenommen, um in Ruhe ihre Freund*innen zu treffen, jeden Tag im Café zu sitzen und die Zeit zu genießen. Sie sagt: Für sie ist ihr Geburtstag auch eine Gelegenheit, sich selbst und ihre Erfolge zu feiern – und dieses Gefühl will sie gerne über die Woche ausdehnen.
"Für mich ist es ein guter Tag, um mich daran zu erinnern, was im letzten Jahr und in den Jahren davor alles passiert ist und was für einen Weg ich schon hinter mir habe."
An ihrem Geburtstag hat sie Freunde zum Frühstücken getroffen und abends mit ihnen beim Bowling Kugeln abgeräumt. Nachdem sie wegen der Pandemie in den vergangenen zwei Jahren keine Menschen zu ihrem Geburtstag einladen konnte, war ihr Geburtstag dieses Jahr umso schöner, erzählt sie. Die Erwartungen waren dementsprechend aber auch ein wenig höher.
Psychologin Muriel Böttger rät dazu, die Erwartungen im Vorfeld an die Realität anzupassen. Das bedeutet, wir sollten überlegen, was wir uns von dem Tag wünschen – und dann sehen, was in 24 Stunden überhaupt möglich ist.
Programm möglichst unabhängig von anderen gestalten
Damit unsere Erwartungen nicht enttäuscht werden, rät die Psychologin dazu, den Tag so unabhängig wie möglich auszurichten. Dabei geht es also vor allem um die Frage: Auf was habe ich Lust? Was ist mir wichtig? Ihr selbst ist für ihren Geburtstag am wichtigsten, dass sie sich gut fühlt. Deshalb füllt sie den Tag mit Aktivitäten, die sie mag. Wichtig ist aber auch: Pausen und Entspannung einplanen.
"Damit meine Erwartungen realistisch sind, ist es ratsam, viele Dinge im Vorfeld abzuklären. Also: Wer von meinen Freunden hat Zeit? Wer kann erst später kommen?"
Erwartungen haben für uns eine Funktion: Stress reduzieren. Wenn wir eine Situation visualisieren, können wir uns besser auf sie einstellen. Damit die Erwartungen nicht unrealistisch sind, sollten wir die Dinge, die uns für den Tag wichtig sind, abklären.
Falsches Geschenk – und jetzt?
Erwartungen können wir nicht nur an den Tag selbst haben, sondern zum Beispiel auch an unsere Geschenke. Da es sich bei Geschenken immer auch um Überraschungen handelt, kann es gut sein, dass sie uns mal nicht gefallen. Ob wir das der Person auch mitteilen sollten, hängt von der Beziehung zu der Person und dem Kontext ab, findet die Psychologin.
Bevor wir also nach dem Kassenbon für den Umtausch fragen, sollten wir abwägen, ob das die Gefühle der anderen Person unnötig verletzt – oder ob tatsächlich die Gefahr besteht, von nun an jedes Jahr ein ähnliches Geschenk zu bekommen.
"Wenn wir dagegen die Person sind, die etwas schenkt, sollten wir dabei auch immer im Hinterkopf haben, dass wir den anderen damit überraschen – was eben auch heißen kann, dass es eventuell nicht gefällt."
Wie wir mit anderen Enttäuschungen an unserem Geburtstag umgehen können, erklärt Muriel Böttger in dieser Ab 21. Außerdem erzählt Anna, warum sie ihren Geburtstag lieber auf eine ganze Woche ausdehnt.
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