Wenn zwei Menschen sich zum ersten Mal richtig treffen, kann schon eine ganze Menge passieren. Ob beide mit dem Ergebnis glücklich sind, hat weniger mit einseitiger Planung zu tun, sondern mehr mit Kommunikation.
Gefühle lassen sich nicht bestellen, planen auch nicht. Wenn zwei Menschen sich zum ersten Mal verabreden, liegen die Emotionen meistens irgendwo zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Bei Thuy war das so: Nach dem Match auf einer Onlinedating-Plattform hat sie mit ihm telefoniert, irgendwie haben sie über Urlaub gesprochen, dann hat er sie im Cabrio abgeholt. "Ich hab auf mein Bauchgefühl gehört", sagt sie.
"Ich würde es empfehlen, wenn du ein Abenteuer haben willst. Wenn es Kaffee sein kann, ist es auch in Ordnung."
Sie waren vier Tage im unterwegs. Erst in der Sächsischen Schweiz und dann weiter bis nach Prag. Thuy findet: "Es war ganz cool, aber es hat nicht so gepasst." Am Ende blieb es bei dem einen Date, bei dieser einen spontanen Urlaubsreise.
Heute ist Thuy in einer Beziehung, findet im Rückblick das Schmetterlingsgefühl vor ersten Dates psychologisch interessant. Prinzipiell hat sie für erste Dates keine Regeln. Sex bei der ersten Begegnung ist aber nicht ihr Ding.
"Ich glaube beim Dating ist Kommunikation und generell Beziehung das Wichtigste. Da sollte man seine Intention ganz klar kommunizieren."
Paartherapeut Eric Hegmann bestätigt Thuys Einschätzung, was Kommunikation beim Dating angeht. Auch wenn jedes erste Date anders verlaufe, sollten beide Seiten ihre Erwartungen möglichst angleichen oder wenigstens offenlegen.
"Es ist wichtig, beim ersten Date zu besprechen, wohin die Reise gehen soll: Spaß haben ohne Verpflichtungen? Oder sind wir an einer Beziehung interessiert?"
Hegmann sagt, dass die "Datingregeln" in Deutschland heutzutage ganz überwiegend ihren Ursprung in amerikanischen Codes und Normen haben. Die bekanntesten sind "The Rules". Sie gehen auf ein Buch aus dem Jahr 1995 zurück und flössen auch durch Serien in den Alltag ein. Vage zusammenfasst bedeuten sie:
- Männer machen immer den ersten Schritt
- Sex gehört zur dritten Verabredung quasi dazu
"Es ging bei diesen Regeln nie um Interesse. Es ging nur um Planung, um Spielchen, um Forderung und Rückzug. Gerade die Männer, die mutig den ersten Schritt machen, die meinen es oft nicht ernst."
Diese festen Regeln, oder der Glaube an ihre Gültigkeit, habe unter anderem zum Phänomen der Date-Rapes bei der dritten Verabredung geführt.
Eric Hegmann sagt ganz unabhängig von diesen Verbrechen: "Es gibt Männer und Frauen, die haben einen Jagdtrieb. Die haben aber selten Interesse an einer Beziehung, sondern eher an einem kleinen Ego-Booster, was total okay ist, wenn beide dieses Interesse haben." Welcher Typ auch immer: Statistisch ende etwa jedes fünfte oder sechste Date mit Sex.
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