Elon Musks Passagiertransportröhre Hyperloop One hat die erste Testfahrt erfolgreich hinter sich gebracht. Und zwar, wie der Sender CNBC jetzt berichtet, schon im Mai dieses Jahres.
Elon Musks (Tesla, SpaceX) große Vision ist eine überdimensionale Luftpoströhre, die Menschen in einer Transportkapsel von A nach B schießt - und zwar mit 1200 Kilometern pro Stunde.
"Am Hyperloop haben Kritiker zwei Dinge auszusetzen: Erstens sei der Bau viel zu teuer. Zweitens sei die Technologie noch gar nicht erprobt. Das zweite stimmt jetzt nicht mehr."
Jetzt war der Hyperloop tatsächlich in der Teströhre im US-Bundestaat Nevada unterwegs - wenn auch nur fünf Sekunden lang und nur mit einer Geschwindigkeit von 112 Kilometern pro Stunde. Die Firma Hyperloop One wertet das als einen erfolgreichen "ersten Großversuch des Hyperloop-Systems".
Hyperloop One setzt bisher allerdings nur Fahrgestelle in einer kleinen Teströhre ein. Es ist also nur ein Schlitten durch die Röhre gefahren, keine komplette Rohrpostkapsel. Und auch bei der Geschwindigkeit fehlen noch über 1000 km/h. Hyperloop One hat vom Test ein Video veröffentlicht.
"In dem Video siehst du, dass der Schlitten schon bei 115 km/h kurz abhebt. Das ist entscheidend. Denn nur so können jemals die 1200 km/h erreicht werden."
In den nächsten Tests will Hyperloop One bis zu 400 km/h erreichen - dann auch mit einer auf den Schlitten montierten Transportkapsel. Die Kapsel kann dann Passagiere ebenso wie Fracht transportieren.
Wie die Hyperloop-Technik funktioniert
Der Hyperloop, der 2013 von Elon Musk erfunden wurde, verkehrt in einer luftleeren Röhre, in der weitgehend ein Vakuum herrscht. Die darin schwebenden Kapseln bewegen sich über einer Schiene und werden von einem Magnetfeld gehalten, ähnlich wie beim Transrapid.
Die Kapseln erzeugen außerdem ein Luftpolster, auf dem sie schweben. Doch von der Geschwindigkeiten bis 1200 Stundenkilometern sind die Entwickler noch weit entfernt. Es gibt einen weltweiten Wettbewerb, wo sich Interessenten um ein Trasse bewerben können. Dabei ist die Technik noch gar nicht fertig entwickelt.
"Die Frage aller Fragen ist ja vor allem: Rentiert es sich überhaupt, die Welt mit Röhren zu durchziehen, in denen Menschen hin und her geschickt werden?"
Martin Holland sieht bei Heise nicht viel mehr als "großspurige Ankündigungen". Er schlägt vor, wenn die Technik funktioniere, sollte die Firma offen legen, wie teuer ein Kilometer Strecke wirklich ist: "Wenn schon nicht an Naturgesetzen, scheitern solche Projekte doch immer an den Kosten – und noch hat keiner erklärt, warum es diesmal anders sein soll."