Seit dem Urknall dehnt sich das Universum aus. Verantwortlich dafür ist das Konzept der sogenannten dunklen Energie, die bis heute experimentell nicht direkt nachgewiesen ist. Mithilfe eines deutschen Röntgenteleskops soll genau das jetzt gemacht werden.
Erosita heißt das Röntgenteleskop, das unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik gebaut wird. Es ist zwar nicht das erste Röntgenteleskop auf der Welt - aber es gibt kein vergleichbares, das so gute und umfassende Daten liefert wie dieses. Nun soll es von einem Punkt im Orbit - 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - Daten aus dem Weltall liefern.
Welche Rolle spielt dunkle Energie bei der Entwicklung des Universums?
Die Forscher wissen, dass sich das Universum seit dem Urknall ausdehnt - allerdings schneller als erwartet. Dafür verantwortlich ist das Konzept der sogenannten dunklen Energie, die bis heute experimentell nicht direkt nachgewiesen ist. Die Forschenden hoffen nun, mithilfe von Erosita herauszufinden, welche grundlegenden Kräfte dahinter stecken.
Das Röntgenteleskop Erosita (eigene Schreibweise: "eROSITA") steht für "extended Roentgen Survey with an Imaging Telescope Array". Es soll herausfinden, ob die dunkle Energie früher stärker oder schwächer war. Laut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt liegt der Schlüssel dazu in Galaxienhaufen: Das sind "Ansammlungen von bis zu mehreren Tausend Einzelgalaxien. Im Inneren dieser Galaxienhaufen befindet sich ein Gas, das so heiß ist, dass es Röntgenstrahlung aussendet und damit für Erosita sichtbar wird".
100.000 Galaxienhaufen sollen ermittelt werden
Ziel des Projekts ist es, rund 100.000 Galaxienhaufen zu identifizieren und ihre Verteilung in Raum und Zeit zu bestimmen, sagt Peter Predehl, Forscher am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. Er hofft, dass die Erkenntnisse bahnbrechend sind.
"Wir erhoffen uns bahnbrechende Erkenntnisse. Wir wollen 100.000 Galaxienhaufen kartieren und herausfinden, wie sich das Weltall entwickelt hat."
Am Ende wollen die Forschenden klären, wie sich das Universum seit Anbeginn entwickelt hat - und sie wollen dem Phänomen der "Dunklen Energie" auf die Schliche kommen, sagt Peter Predehl. Über mehrere Jahre soll Erosita den gesamten Himmel mehrfach durchmustern und Röntgenaufnahmen machen - vom Prinzip her ähnliche Aufnahmen, wie wir sie vom Arzt kennen - nur in bunt.