Ethoxyquin, Ex-Pflanzenschutzmittel und als solches verboten, ist eine Chemikalie, die in großen Mengen dem Tierfutter beigemengt wird. Jetzt ist es in der Nahrungskette und somit auf unserem Teller gelandet, sagt Greenpeace.
Greenpeace hat in den großen Supermärkten und Lebensmitteldiscountern stichprobenartig Lachs, Forelle, Dorade und Wolfsbarsch eingekauft und in unabhängigen Laboren untersuchen lassen, sagt der Journalist Frank Aheimer.
Von 38 Speisefischen aus konventionellen Aquakulturen, die getestet wurden, enthielten alle die Chemikalie Ethoxyquin. Bei 32 Proben davon lag die Ethoxyquin-Belastung sogar über dem gesetzlichen Grenzwert, der für Fleisch gilt. Tatsächlich wurden Proben mit dem 17-fachen des Grenzwertes gefunden. Der Grenzwert für Ethoxyquin liegt bei 50 µg.
Belastetes Fischmehl
Ethoxyquin wurde früher als Pflanzenschutzmittel eingesetzt und ist seit 2011 in der EU und in der Schweiz verboten. Etwa die Hälfte der Lachse und 65 Prozent der Süßwasserfische stammen aus Aquakulturen. Anders als bei freilebenden Wildfisch werden die Zuchtfische mit Fischmehl gefüttert. Einer der größten Fischmehl-Hersteller sitzt in Peru. Von dort werden Aquakulturen in Norwegen oder Fischzuchten in den Mittelmeerländern beliefert. Um das Fischmehl für den bis zu 15.000 Kilometer langen Transportweg haltbar zu machen, wird es mit Ethoxyquin versetzt. So landet das verbotene Pflanzenschutzmittel im Speisefisch und auf unseren Tellern.
Unbelasteter Bio-Lachs
Wie schädlich Ethoxyquin ist, ist noch nicht vollständig erforscht. Zumindest ist es nicht akut toxisch. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zumindest Lachs aus Bio-Aquakulturen kaufen.