Von der Bank N26 liest man im Moment häufig. Das noch ziemlich junge Unternehmen aus Berlin hat sich konsequent auf Online-Banking spezialisiert. Die Rechnung scheint aufzugehen: Von Investoren wird N26 mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet.
Die meisten Banken, die einigermaßen bekannt sind, sind schon lange am Markt. Sie sind Jahrzehnte oder sogar mehrere hundert Jahre alt. Die Bank N26 dagegen wurde erst vor sechs Jahren gegründet. Sie hat aber bereits eine Vollbanklizenz und nach eigenen Angaben über 1,5 Millionen Kunden.
Eine Erfolgsgeschichte
Inzwischen hat sie den sogenannten Einhorn-Status erreicht. Das bedeutet, sie wird von Investoren mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet. In Sachen Unternehmensgründung ist das eine beachtliche Erfolgsgeschichte, sagt unser Netzreporter Konstantin Köhler.
Die Kosten der N26 Bank sind mit denen anderer Banken vergleichbar: Das Basis-Girokonto ist kostenlos, wie bei vielen anderen Banken auch. Zusatzfeatures kosten extra, etwa unbegrenzt Geld abheben an Geldautomaten oder Geld abheben im Ausland.
Was eine "Smartphone-Bank" macht
Weil sie ihr komplettes Online-Banking für den mobilen Gebrauch optimiert hat, wird N26 häufig auch "Smartphone-Bank" genannt.
- Bankfilialen gibt es nicht
- Das Eröffnen eines Girokontos dauert nur ein paar Minuten
- Kunden können sich online identifizieren
- Im Konto lassen sich Unterkonten anlegen, zum Beispiel eine Art Spardose für einen Urlaub oder eine größere Anschaffung
- Kunden bekommen Push-Nachrichten aufs Handy, zum Beispiel, ob eine Zahlung erfolgreich war
- EC- und Kreditkarten können per App ge- und wieder entsperrt werden.
Allein der Begriff "Smartphone-Bank" mache schon neugierig, findet Konstantin Köhler.
"Der Titel Smartphone-Bank erzeugt natürlich per se Interesse, weil das so klingt, als sei das ganz was Neues."
Aber ist das alles jetzt auch tatsächlich superneu? Bei den technischen Weiterentwicklungen hätten in den vergangenen Jahren auch andere Banken ziemlich nachgelegt, sagt Konstantin. Er findet: N26 setzt zwar konsequent auf online, aber so ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal hat die Bank dann eben doch nicht.
Online und Mobile können inzwischen viele Banken
In einer Studie, die das Handelsblatt 2018 in Auftrag gegeben hatte, landeten Banking-Apps der Deutschen Bank, der Berliner Volksbank und der Hamburger Sparkasse zum Beispiel vor den reinen Online-Banken N26 oder Fidor.
Das heißt jetzt natürlich nicht, dass Smartphone-Banken keine guten Angebote haben, sagt Konstantin. Doch wer sich für eine Bank mit guter Banking-App interessiert, der müsse eben nicht automatisch bei den Banken landen, die als jung, digital und online gelten.
- Bargeldloses Zahlen: Alle, außer Deutschland | Das bargeldlose Zahlen schreitet voran – nur nicht in Deutschland. Warum eigentlich hängen wir so an unseren Münzen und Scheinen? Dafür gibt es vor allem zwei Gründe, sagt Carsten Brzeski, Chefökonom der ING-DiBa.
- Aktienindex Dax: Wirecard löst Deutsche Bank als wertvollstes Geldhaus ab | Wirecard – kennt ihr nicht? Ist aber ein heißer Kandidat für den Aufstieg in den Dax. Das Unternehmen hat bereits die Deutsche Bank als wertvollstes Geldhaus in Deutschland abgelöst.
- WLAN-Sicherheit: Beim Online-Banking neben den Router setzen | Beim WLAN gibt’s ein Problem. Der Verschlüsselungsstandard WPA2 hat Lücken. Das bedeutet: Ein passwortgeschütztes WLAN ist nicht mehr so sicher wie gedacht. Was müssen wir jetzt für unsere Sicherheit im Netz tun?