Der Moment des Durchbruchs ist für viele Musiker ein Traum. Der "New Music Award" der ARD kann ein Sprungbrett sein. Ennio ist der diesjährige Gewinner. Wie sich das anfühlt, erzählt er uns. Novaa hat den Preis bereits 2018 gewonnen. Hier hört ihr, wie die Auszeichnung ihren Weg beeinflusst hat.
Herzlichen Glückwunsch, Ennio. Gerade hat der Musiker aus München den "New Musik Award 2022" in der Kategorie "Newcomer:in des Jahres" gewonnen. Das sei schon eine Überraschung gewesen und natürlich habe er sich sehr gefreut, sagt Ennio, der damit einen weiteren Schritt in Richtung Durchbruch feiert.
Ennio kommt gut an mit seiner markanten, tiefen Stimme und den eingängigen Texten seiner Songs, in denen er sich immer auf echte Erlebnisse oder Erfahrungen aus dem Umfeld beziehe, sagt er. Früher habe er seine Songs noch auf Englisch getextet, mittlerweile singt Ennio auf Deutsch. In der eigenen Muttersprache falle es einfach leichter, sich auszudrücken, und es wirke authentischer.
Ennio-Songzeilen auf der Haut tätowiert
Dieses Jahr lief gut für Ennio, dafür ist er dankbar. Im Sommer hat er auf einigen Festivals spielen dürfen. Dabei habe er Leute gesehen, die sich seine Lyrics auf die Haut tätowiert hätten. "Das fand ich komplett abgefahren", sagt er.
"Was ich richtig crazy fand, ist, dass Leute sich meine Lyrics tätowiert haben. Das fand ich komplett abgefahren."
In fünf Wochen startet seine erste eigene Tour, davor wäre er vor allem Support für andere Bands. Die Freude sei riesig, aber damit steige auch der Druck und die Verantwortung.
Novaa - erfolgreich als Musikerin und Produzentin
Auch die Musikerin Novaa ist Preisträgerin des "New Musik Award". Gewonnen hat sie ihn 2018. Ihrer Karriere habe das schon einen richtigen Schub verpasst, sagt sie. Sie sei danach noch viel mehr im Radio gewesen und ihre Musik habe starke Aufmerksamkeit bekommen.
Jungen Künstler*innen möchte sie mitgeben, dass das Radio auch richtig Kohle bringen könne. Dabei gehe es ihr aber keinesfalls um Reichtum, darauf sei sie nie aus gewesen, sondern ihr helfe es vor allem, eigene Projekte zu stützen.
"Radio bringt auch tatsächlich gut Kohle rein, was man dann wieder verwenden kann, um sein Projekt zu stützen."
Mit wachsendem Erfolg habe Novaa aber auch verstärkt gemerkt, dass in einer Welt, in der es um Preise und Aufmerksamkeit gehe, sie gar nicht so sehr die Person sein wolle, die auf der Bühne steht und Preise entgegennimmt. Von daher habe der Erfolg auch geholfen, ihre persönlichen und künstlerischen Bedürfnisse stärker wahrzunehmen.
Musik: Das ultimative Teilen
Aktuell steckt Novaa im Studio, um ihr neues Album aufzunehmen. Sie produziert auch viel für andere Musikerinnen und Musikern. Auch bei ihren eigenen Sachen kollaboriere Novaa viel mehr als früher mit anderen Künstler*innen. Musik sei für sie das ultimative Teilen, sagt sie. Das gelte vor allem für die emotionale und kreative Ebene, aber auch für das musikalische Weiterkommen. Mehr Hörer*innen werden erreicht, die Verbreitungskanäle vergrößert. Auf ihrem neuen Album habe sie auf fast jeden Song eine Kollaboration oder ein Feature.
Jungen Musiker*innen brauchen Durchhaltevermögen. Aus eigener Erfahrung rät Novaa ihnen: "Ganz ehrlich mit sich sein. Warum mache ich das? Was gibt mir das? Und warum ziehe ich Kraft daraus? Dann würde ich mich fragen: Reicht mir das, um das als Job zu machen?" Es sei gut, wenn man darauf eine positive Antwort habe.
"Was es braucht, um durchzuhalten: Ganz ehrlich mit sich sein, warum mache ich das? Was gibt mir das? Und warum ziehe ich Kraft daraus?"
Außerdem sei es wichtig, sich mit anderen Kreativen zu vernetzen. Denn mit einem stabilen Netzwerk, dass einander unterstütze, sei man weniger auf die Musikbranche angewiesen. Wobei Novaa das Glück gehabt habe, von Beginn an Leute in der Branche um sich zu haben, die ihr den nötigen Raum und kreative Freiheit gelassen hätten. Das sei keinesfalls selbstverständlich, weiß sie.
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- Ennio, Gewinner des New Music Award 2022
- Novaa, Gewinnerin des New Music Award 2018