Viel zu oft lassen wir uns hetzen, jagen Terminen und Verabredungen nach und wollen tausend Dinge gleichzeitig erledigen. Schluss damit, sagt George Pennington. In seinen Seminaren zur radikalen Entschleunigung machen die Teilnehmer fast alles in Zeitlupe. DRadio-Wissen-Autor Julian Ignatowitsch hat sich bereit erklärt, fürs Peng!-Lab das Zeitlupen-Experiment durchzuführen.
George Pennington ist ein Experte in Sachen Entschleunigung. In seinen Seminaren machen die Teilnehmer 72 Stunden wirklich alles in Zeitlupe - Ausnahmen gelten nur für Reflexreaktionen wie lachen, weinen, rülpsen, furzen oder pinkeln. "Langsam heißt, dass alle Bewegungen, auch wenn man sich kratzt, oder wenn man aufsteht, oder sich umdreht, dass das total langsam passiert."
"Schuhe zubinden zwischen zehn und fünfzehn Minuten, Zähneputzen auch, das Zubettgehen und Aufstehen ist ein ausgedehntes Abenteuer."
Alles klar, denkt sich unser Autor Julian Ignatowitsch. Er hat mit Pennington gesprochen und sich anschließend zusammen mit seiner Freundin in der Wohnung eingeschlossen, um in den Zeitlupenmodus zu schalten.
"Du hast dich vorhin schon so schnell umgedreht im Schlaf, das war überhaupt nicht gut"
Zeitlupentempo - nichts schwieriger als das
Die Gewohnheit ist mächtig und nur deshalb ertragen wir die Langsamkeit so schwer, sagt Pennington. Um Langsamkeit einkehren zu lassen, müssen wir die Gewohnheit bekämpfen und über unseren Schatten springen. Gar nicht so einfach, stellen Julian und seine Freundin fest und tatsächlich wird ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt. Wie das Experiment ausgeht, hört ihr euch am besten selber an.