Die Deutsche Bank will einer Familie in Los Angeles das Haus wegnehmen. Diese hat angeblich die Raten nicht rechtzeitig bezahlt. Es beginnt ein langer Kampf gegen Unternehmen, die mit allem nichts zu tun haben wollen. Sie wollen nur das Haus.
Margarita Lucero aus Los Angeles wollte ihre Raten für ihr Haus zahlen - durfte aber nicht mehr. Der Kreditverwalter der Deutschen Bank weigerte sich das Geld anzunehmen, die Räumungsklage begann. Das größte deutsche Bankinstitut gilt als Königin der Foreclosures - der Zwangsräumungen in den USA. In der Metropolregion Los Angeles betrifft es rund 200.000 Häuser.
"Meine Hoffnung ist, dass ich in meinem Haus bleiben kann. Ich möchte der Deutschen Bank sagen, dass sie mir die Möglichkeit geben sollen, in meinem Haus zu bleiben. Das ist alles, was ich will. Ich werde bis zum Ende kämpfen, bis sie verstehen: Das ist mein Haus."
Margarita Lucero wollte ihr Haus nicht kampflos aufgeben, schließlich hat sie immer pünktlich bezahlt und über 140.000 Dollar in ihr Haus gesteckt: Deswegen hat sie sich mit Nachbarn und Aktivisten zusammengeschlossen, um es vor einer Räumung zu schützen.
Die Aktivisten bauen Holzbarrikaden rund ums Haus, nennen es "Fort Lucero" und besetzen es. Sie demonstrieren vor dem deutschen Konsulat und dem Hauptquartier der Deutschen Bank in L.A. gegen die dubiosen Praktiken.
Nach Zwangsräumung unbewohnt
Über 500 Tage dauert der Protest - die längste Hausbesetzung in der Geschichte Kaliforniens. Am Ende wird das Haus von der Polizei geräumt. Alles, was Familie Lucero bleibt, ist ihr Auto.
Nach der Zwangsräumung bleiben die Häuser meist leer und verkommen. In L.A. gilt die Deutsche Bank als "der größte Slumlord".
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