Die Energiewende fängt nicht etwa bei den großen Konzernen an. Denn die sind gefangen in finanziellen Verpflichtungen und Interessen. Die wahren Triebfedern für eine Abkehr vom Atomstrom sind kleine Gemeinschaften.
Alle reden von der Energiewende, aber so richtig scheint es bei dem Thema nicht vorwärts zu gehen. Konzerne und Politiker beklagen die enorm hohen Kosten des Umstiegs. Die sind aber vor allem hausgemacht, sagt der Journalist Frank Farenski.
Energiewende wird von Bürgern gemacht
Während sich Politik und Energie-Konzerne darüber streiten, wie trotz des Umstiegs auf erneuerbare Energien die Netzspannung der großen Kraftwerke garantiert werden kann, helfen sich die Bürger längst selbst. Solarpanel auf dem Dach, Biogas-Anlage im Keller oder der Mini-Windpark für die Dorfgemeinschaft - alternative Konzepte entstehen vor allem da, wo sich Menschen zusammenschließen.
Das Artland-Projekt
Im niedersächsischen Artland werden jährlich 128.000 Gigawattstunden Strom verbraucht. Diesen Strom wollen die 12.000 Artländer gerne selber produzieren. Zu 50 Prozent ist ihnen das gelungen, den anderen 50 Prozent steht die Politik im Weg, sagt Dieter Schillingmann.
Preisschwankungen nutzen
Wind und Sonne sind recht unbeständige Energieerzeuger. Deshalb lohnt es sich, während der Überschusszeiten den Strom in Form von Gas zu speichern. Aber es gibt noch ein zweites Konzept, dass den Stromverbrauch regeln soll: Man verbraucht den Strom dann, wenn er auch günstig verfügbar ist.
Statt den Strompreis künstlich konstant zu halten, wird er im Stundenrhythmus berechnet - zum Beispiel mit Hilfe der Wettervorhersage. Das heißt konkret: Wenn die Sonne scheint oder es ordentlich weht draußen, ist es günstiger Waschmaschine und Trockner anzuwerfen als zum Beispiel an einem windstillen Abend. So ganz unkompliziert ist das Projekt allerdings nicht. Denn die Politik sieht bislang eine autarke Stromversorgung gar nicht vor.