Nicht nur für Menschen gibt es Pflanzen, die berauschen, auch für Katzen. Katzenminze zum Beispiel. Ein Forschungsteam aus Japan und Großbritannien hat jetzt herausgefunden, dass auch der Geruch der Silberwein-Pflanze die Tiere "high" und glücklich macht.
Riechen Katzen den Duft von Katzenminze, fangen sie an, sich daran zu reiben oder sich darauf zu wälzen. Das machen sie auch, wenn die Pflanze in einem Kissen oder Spielzeug ist. Dann ist die Katze völlig im Rausch. Grund für den drogenähnlichen Effekt der Katzenminze auf das Tier ist der Wirkstoff Nepetalacton. Das wussten Forschende schon länger.
Silberwein ist die stärkere Katzen-Droge
In vielen asiatischen Ländern haben Forschende ein ähnliches Verhalten von Katzen mit der Pflanze Silberwein, auch Matatabi genannt, beobachtet. Die soll sogar noch stärker auf die Tiere wirken, wie das Forschungsteam aus Japan und Großbritannien im Fachmagazin Science Advances schreibt.
Beim Silberwein sorgt ein sehr ähnlicher Wirkstoff für die Rauschwirkung bei Katzen: Nepetalactol. Der hat einen euphorisierenden Effekt auf die Tiere, macht sie also glücklich – und das unabhängig davon, was es für eine Katze ist.
Neben Hauskatzen sind auch Raubkatzen wie Leoparden, Jaguare oder Luchse auf die Pflanze angesprungen. Sie haben ihr Gesicht an ein Filterpapier gerieben, auf das die Froschenden den Pflanzenduft gegeben haben, und sich darauf gewälzt. Anhand des Endorphinspiegels im Blut der Tiere konnten die Forschenden erkennen, dass auch diese Pflanze wie eine Droge auf die Katzen wirkt – noch stärker als die Katzenminze.
Glücklich und insektenfrei
Reiben sich die Tiere an den Pflanzen, macht sie das nicht nur glücklich, sie schützen sich damit auch vor Insekten. "Beim Reiben bleiben Rückstände des Wirkstoffes auf ihrem Fell zurück und die schrecken dann Stechmücken ab", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff. Für die Katzenminze war das bekannt, beim Silberwein haben die Forschenden den gleichen Effekt jetzt nachgewiesen. Dadurch sind die Katzen auch indirekt vor Krankheiten geschützt, die die Stechmücken und Moskitos übertragen.
Bald auch im Mückenspray?
Denkbar wäre daher, zu untersuchen, ob der insektenabweisende Effekt auch beim Menschen funktioniert, so die Forschenden. Zum Beispiel in Anti-Moskito-Mitteln.