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US-Präsident Trump hat einen Notizzettel dabei gehabt, als er sich mit Angehörigen der Parkland-Opfer getroffen hat. Er sollte ihn daran erinnern, Mitgefühl zu zeigen.

Es ist zwar nur ein kleiner Notizzettel gewesen, aber er offenbart viel über seinen Verfasser. US-Präsident Donald Trump hat sich mit den Angehörigen der Opfer des Parkland-Massakers getroffen. 

Studenten und Schüler haben in vielen Teilen der USA für die Verschärfung der Waffengesetze demonstriert. Sie fordern, dass die Regierung ein offenes Ohr hat, für die Belange der Schüler und Studenten, der Hinterbliebenen und der Opfer.

US-Präsident Trump sollte nicht vergessen, deutlich zu sagen, dass er ihnen zuhört und hat "I hear you" auf seinem Spickzettel notiert. Er soll Verständnis und Mitgefühl zeigen und signalisieren: "Ich kann sie verstehen". 

"Ich glaube nicht, dass Herr Trump zu sehr viel Mitgefühl in der Lage ist, weil er aus meiner Sicht eine narzisstische Persönlichkeit hat. Man kann aber Empathie lernen und es systematisch trainiert."
Klaus Seifried, Diplom-Psychologe
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Das Treffen mit den Angehörigen des Parkland-Massakers ist inszeniert worden, meint der Diplom-Psychologe Klaus Seifried. Es sollte dem US-Präsidenten die Gelegenheit geben, in der Öffentlichkeit und den Medien gut anzukommen. Der Präsident sollte signalisieren, dass er ein offenes Ohr für die Bürger hat und Verständnis zeigen. 

Für manche Berufe muss man Empathie üben

In einigen Berufen gehört es zur Ausbildung dazu, zu erlernen, wie man anderen Menschen in Krisensituationen hilft. Trauerbegleitung, Notfallhilfe - all das verlangt Feingefühl und ein Gespür für die Verfassung des Angehörigen oder Geretteten.

"In vielen Berufen ist Empathie notwendig, zum Beispiel bei Ärzten, Therapeuten oder auch in pädagogischen Berufen muss es in der Ausbildung richtig geübt werden, sich in die Perspektive eines anderen zu versetzen."
Klaus Seifried, Diplom-Psychologe

Es gibt unterschiedliche Veranlagungen, die es den Betroffenen erschweren Mitgefühl zu zeigen. Um Empathie zeigen zu können, hilft es Menschen mit Asperger zum Beispiel, Regeln des Zusammenlebens auswendig zu lernen. "Was muss ich tun, um die Gefühle der anderen nicht zu verletzen", ist dabei eine der grundlegenden Fragen. 

Der Narzisst muss es wollen

Bei Streit in der Partnerschaft hilft oft ein Perspektivwechsel, rät der Diplom-Psychologe Klaus Seifried. Donald Trump, den er als narzisstisch veranlagt einschätzt, kann Empathie allerdings nur lernen, wenn er von sich aus den Wunsch dazu hat. 

Auch wenn man im Trauerfall Trost spendet, ist Empathie wichtig. Wer sein Mitgefühl ausdrücken möchte, sollte die Bedürfnisse des Trauernden ernstnehmen, sagt Seifried. Manche Menschen möchten über ihren Verlust sprechen, andere lieber in Ruhe trauern. Darauf sollte man Rücksicht nehmen, empfiehlt der Diplom-Pschologe.

Shownotes
Empathie und Trostspenden
Einfühlungsvermögen ist erlernbar
vom 23. Februar 2018
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Klaus Seifried, Diplom-Psychologe