Es ist kalt – habt ihr wahrscheinlich gemerkt, wenn ihr heute Morgen schon draußen wart. Schuld daran sind die Eisheiligen: Tage mit von Norden nach Süden vordringenden Kaltlufteinbrüchen.
In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius (11. bis 13. Mai) als Eisheilige, im Süden und Südosten des Landes werden auch noch Bonifatius und Sofia (14./15. Mai) dazugezählt. Man müsse die Tage vom 11. bis 15. Mai aber ein bisschen anders interpretieren, sagt der Meteorologe Björn Goldhausen: nicht tagesgenau, sondern auf einen Zeitraum um Mitte Mai. Denn fast jedes Jahr seien in Deutschland um diese Zeit noch einmal richtige Kälteeinbrüche zu beobachten. Nachts ist dann sogar wieder Frost möglich und in den Mittelgebirgen Schnee.
"Kälterückfälle im Mai sind in Deutschland ganz typisch."
Es muss aber natürlich nicht immer unbedingt Mitte Mai kalt werden, sagt Björn Goldhausen. Im Frühjahr, in den Übergangsmonaten zwischen Winter und Sommer, sei in Nordeuropa noch sehr viel Kaltluft unterwegs, im Süden dagegen schon sehr viel warme Luft.
Mai in Deutschland: warm und kalt
Wenn dann Winde aus dem Süden zu uns hochströmen, kann es im Mai in Deutschland schon sommerlich warm werden – genau das haben wir ja in den vergangenen Wochen erlebt. Wenn der Wind dann aber innerhalb weniger Stunden von Süd nach Nord dreht, dann strömt uns plötzlich richtig kalte Luft um die Ohren. Und genau das erleben wir jetzt.
Über längere Zeit bleibt es in weiten Teilen Deutschlands jetzt erst mal ziemlich durchwachsen, sagt Björn Goldhausen. Die ganzen kommenden Tage sei in den Mittelgebirgen und Tälern mit Bodenfrost zu rechnen. Und die Nächte würden in weiten Landesteilen "empfindlich kühl". Aber immerhin: Tagsüber scheint weiterhin relativ häufig die Sonne.
"Tagsüber ist es ganz gut auszuhalten. Aber die Nächte werden ziemlich zackig."
Den Tiefpunkt hätten wir aber bereits heute beziehungsweise morgen erreicht, sagt der Wetterexperte. In ganz, ganz kleinen Schritten gehe es danach Stück für Stück bergauf.