Auf der F8 gab es einen speziellen Bereich für Medienmacher. Und die lernten Facebook offener und nachdenklicher kennen als bisher.
Zwei Tage lang lief die Facebook-Entwicklerkonferenz F8. Groß in den Schlagzeilen: die Pläne für Virtual Reality, Augmented Reality oder das Auswerten von Gehirnströmen. Doch die F8 war auch für Medienmacher bemerkenswert. Facebook schlägt ihnen gegenüber nämlich plötzlich ganz andere Töne an.
Zum ersten Mal hat Facebook auf seiner Entwicklerkonferenz F8 einen eigenen Bereich speziell für Medienmacher aus der ganzen Welt organisiert. Rund 1.000 Teilnehmer waren dabei und lernten den Konzern offener und nachdenklicher als bisher kennen. Als hätte Facebook verstanden: Wenn es den Medienhäusern nicht gut geht, hat auch das soziale Netzwerk den Schaden, weil dann die relevanten Inhalte für den Newsfeed fehlen.
Facebook hat auf der F8 eine Reihe von Best Cases zusammengetragen, aber auch ernsthafte Probleme diskutiert - von Falschmeldungen über Identitätsdiebstähle bis zum Ärger über Hasskommentare und die Gemeinschaftsstandards. Der Konzern präsentierte sich dabei als "Zuhörer", hat aber auch erstaunlich offen Einblicke in zukünftige Entwicklungen gegeben, ganz ohne die übliche Geheimniskrämerei. Daniel Fiene war für DRadio Wissen dabei.
Reporterfabrik und 7-Tage-Regel
Außerdem werfen wir mit Cordt Schnibben einen Blick auf die "Reporterfabrik" - eine Onlinejournalistenschule "für jeden". Für dieses spenden- und stiftungsfinanzierte Start-up hat Schnibben nach rund 30 Jahren den SPIEGEL verlassen. Ziel der Reporterfabrik: die redaktionelle Gesellschaft. Nicht nur Journalisten sollen hier das Handwerk lernen, sondern auch Nichtjournalisten - weil auch sie in Zeiten sozialer Medien zu Publizisten geworden sind.
Und: der Streit um die Onlineangebote öffentlich-rechtlicher Medien. Nach Radio Bremen ziehen Zeitungsverlage jetzt auch gegen den rbb vor Gericht, weil dessen Onlineangebote "presseähnlich" seien. Gleichzeitig gibt es Pläne aus der Politik, die Zügel zu lockern und die 7-Tage-Regel abzuschaffen, nach der sendebegleitende Onlineinhalte nach einer Woche depubliziert werden müssen.
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