Erst die Katzen, dann die Qualität. Buzzfeeds Hitlisten voller animierter Gifs verbreiten sich rasend über soziale Netzwerke. Den Gewinn investieren die Macher in lange journalistische Texte. Wie Deutschland in die Strategie passt, erklärt Chefredakteurin Juliane Leopold ab 20 Uhr bei Eine Stunde Was mit Medien.
Normalerweise bieten Medien ihren Lesern direkt zum Start Nachrichten, Interviews und Reportagen und begeben sich dann auf die Suche nach ihrem Publikum und möglichen Erlösmodellen. Buzzfeed geht diesen Weg andersherum. 2006 hat Jonah Peretti das Unternehmen gegründet, seitdem setzt er voll und ganz auf virale Inhalte. Die Listen mit animierten Bildern, die das Lebensgefühl der jungen Generation ansprechen, funktionieren prima im Netz. Buzzfeed hat den Begriff "Katzencontent" maßgeblich mit geprägt.
Damit erreicht Buzzfeed monatlich mehr als 150 Millionen Nutzer - das ist mehr als die Webseiten von CNN oder der New York Times. 75 Prozent der Besucher kommen über soziale Netzwerke, jeder Zweite ist mobil unterwegs. 50 Prozent der Besucher sind zwischen 18 und 34 Jahren und surfen außerhalb der USA auf die Webseite.
Erst mit einer massiven Reichweite hat das Unternehmen begonnen, in klassische journalistische Inhalte zu investieren. Neben Nachrichten gibt es auch Reportagen und den sogenannten Longform-Journalism. Während andere Medienhäuser ihre Standorte und Arbeitsplätze reduzieren, expandiert Buzzfeed weltweit. An acht Standorten gibt es mehr als 200 Redakteure, die für die Inhalte zuständig sind
Seit wenigen Wochen hat Buzzfeed Deutschland seine Arbeit aufgenommen. Wie Deutschland in die Strategie von Buzzfeed passt, und wie hinter den Kulissen gearbeitet wird, verrät die Deutsche Chefredakteurin Juliane Leopold.
Der Münstersche Zeitungskrimi
Der Verlag hinter der größeren Westfälischen Nachrichten übernimmt die kleinere Konkurrenz Münstersche Zeitung. Ab dem 17. November werden die Inhalte im Lokalteil von der WN zugeliefert.
Im Netz ist schon von der "Münsterschen Zombiezeitung" sie Rede. Zahlreiche Stellen fallen weg. Schon vor der Übernahme hat der Blattmacher Ralf Heimann seinen Job bei der Münsterschen Zeitung aufgegeben. In seinem Blog ärgert es ihn jetzt, dass die Leser in Münster für dumm verkauft werden. Wieso, das erklärt er auch in dieser Sendung.
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