Hat die Süddeutsche Zeitung konsequent Werbung und Inhalte vermischt? Diese schweren Vorwürfe erhebt ein Redakteur der Taz über seinen ehemaligen Arbeitgeber. Seine Vorgehensweise ist in der Branche umstritten.
Sonderthemen, Verlagsbeilagen oder Sonderveröffentlichungen - für viele Zeitungen sind sie eine feste Einnahmequelle. Zeitungen schaffen sogar Umfelder für attraktive Anzeigen. Und es gibt feste Regeln, wie Werbung von der Arbeit der Redaktion getrennt wird. Immer wieder gibt es Berichte, dass aus Werbung Schleichwerbung wird und redaktionelle Standards unter dem wirtschaftlichen Druck vernachlässigt werden.
Redaktionelle und werbliche Inhalte vermischt
Ausgerechnet die Süddeutsche Zeitung sieht sich schweren Schleichwerbevorwürfen ausgesetzt. Sebastian Heiser hat vor acht Jahren bei der Süddeutschen Zeitung als Redakteur im Ressort Sonderthemen gearbeitet. Heute arbeitet er bei der Taz. Was er dort erlebte, hat ihn nach wenigen Wochen dazu bewogen, die SZ wieder zu verlassen. Er habe beobachtet, dass regelmäßig redaktionelle und werbliche Inhalte vermischt werden. Es soll sogar eine Anleitung zur Steuerhinterziehung veröffentlicht worden sein. In seinem Blog hat er die Vorwürfe nun veröffentlicht - unterlegt mit Audio-Mitschnitten.
Vorwürfe gegen Sebastian Heiser
Die Süddeutsche Zeitung weist die Vorwürfe von sich. Einige ehemaligen Kollegen und Beobachter erheben Vorwürfe gegen Sebastian Heiser: Warum hat er so viele Jahre mit seinen Ermittlungen gewartet? Warum hat er Mitschnitte heimlich angefertigt und diese sogar veröffentlicht?