Martin Moder ist der erste Science Slam Europameister und erforscht seltene Erbkrankheiten. Beides fasziniert ihn. Er sagt: Es ist das Zeitalter der Molekularbiologie. Davon und von seinem ersten Buch erzählt er Sven Preger in Eine Stunde Talk.
Wer als Fliege verkleidet auf eine Bühne tritt, muss sich was trauen. Martin Moder hat genau das getan und mit seinem Vortrag das Publikum begeistert: Hirnamputierte Fruchtfliegen zur Tumorbekämpfung. Damit ist er 2014 Science-Slam-Europameister geworden.
Die Fruchtfliege Drosophila melanogaster ist das Urtier der Molekularbiologie. An ihr hat schon der amerikanische Biologe Thomas Hunt Morgan die Vererbung von Flügelformen und Augenfarben beobachtet und konnte so die Rolle der Chromosomen bei der Vererbung erklären. Bis heute bevölkert die Fruchtfliege weltweit Labore.
"Du musst auf der Bühne keine Achsen richtig beschriften - herrlich!"
Von Martins Vortrag waren manche Kinder so begeistert, dass sie zu Hause auch eine Fruchtfliegen-Zucht-Station einrichten wollten, mit gammeligem Obst unter dem Sofa. Fan-Post von den Eltern war Martin damit sicher. Heute promoviert er am Forschungszentrum für Molekulare Medizin in Wien und kümmert sich um seltene Erbkrankheiten. Dabei geht es vor allem um Krankheiten, bei denen der DNA-Reparatur-Mechanismus gestört ist.
Treffen sich zwei Moleküle im Labor
Von der Wissenschaft ist Martin genauso fasziniert wie von der Wissensvermittlung: Deswegen kommt am 21. September sein erstes Buch auf den Markt. Der Titel: "Treffen sich zwei Moleküle im Labor". Darin geht es um die ganz großen Themen: Entstehung des Lebens, Fruchtfliegen und wissenschaftliches Kuscheln.
"Wenn schon kuscheln, dann am besten nackt."
Martin hat vor der Science-Slam-Karriere schon in einer Heavy Metal Band gespielt, gebloggt und war noch nie im Wiener Zoo. In Eine Stunde Talk erzählt er, wie man von Weißbrot besoffen wird, warum er noch nie vom Rosenmontagszug gehört hat und wie viele DNA-Schäden unser Moderator Sven Preger während der Sendung bekommt.
Wir freuen uns über eure Mails an mail@deutschlandfunknova.de