Kristjan Knall hat Beef mit Berlin. Das weiß jeder, der seinen Namen laut ausspricht. Und mit unserem Moderator Sven Preger. Denn Knall hasst nicht nur Berlin, er hat uns vor zwei Wochen auch versetzt. Wir geben ihm eine zweite Chance. In Eine Stunde Talk.
Was bitte hat er zu seiner Verteidigung vorzubringen? Ist Berlin so groß und komplex, dass er den Weg ins Studio nicht gefunden hat Oder war er so voller Hass auf Berlin, dass er sich einer Debatte nicht stellen konnte? Vielleicht sind Berliner auch einfach unzuverlässig - man soll ja vor einer schönen Verallgemeinerung nicht zurück schrecken. Außerdem haben das schon New York Times und Süddeutsche geschrieben: Berlin ist eben over. Kristjan hat den Abgesang, den Nachruf, die Hate-Speech dazu verfasst.
Der Beef mit Berlin
Wie gefrustet muss man sein, um seine eigene Stadt dermaßen den Abgrund hinunter zu schubsen? Und das auch noch in schlechtem Deutsch: Weil die Leute in Marzahn noch scheißer aussehen als Cindy. Und diese Behauptung ist nicht von uns, das ist einer von 111 Gründen, Berlin zu hassen.
"Der Kiezpoet ist keine Attraktion, er ist eine Heimsuchung."
Kristjan Knall - das ist natürlich nicht sein richtiger Name - hat 111 Gründe gefunden, Berlin zu hassen. Eigentlich sind es 115, behauptet er, aber im Buch wollte der Verlag nur 111 abdrucken. Die reichen von banal über fast egal bis fatal. Eine kleine Auswahl:
- Weil Berlin so grässlich groß ist
- Weil Hamburger denken, sie könnten es hier schaffen
- Weil Methjunkies die einzigen sind, die noch recyceln
Der Untertitel von Kristjans Hate-Epos: Die Stadt so, wie sie wirklich ist.
Kristjan Knall: Nur ein Junge, der geliebt werden will?
Genauso wirklich wie seine Analyse ist auch Kristjan Knall. Hinter Sonnenbrille, Fellmütze und Stinkefinger steckt bestimmt auch nur ein Junge, der geliebt werden will. Und sich in der Groß-Stadt verloren hat.
"Die Leute werden zum Kiezfaschisten, weil du für das Abendbier nicht anderthalb Stunden im Zug sitzen willst."
Deswegen kommt er bei DRadio-Wissen-Moderator Sven Preger auch allein mit der Bad-Boy-Attitude nicht durch. Er ist bestimmt wie Berlin: ganz vielfältig und wenn man lange genug sucht, gibt es auch schöne Seiten! In Berlin ist das zum Beispiel unser Funkhaus dort. Da hat Sven extra ein Studio gebucht für Kristjan.
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