Die Hurrikansaison war verheerend: Harvey, Irma, Maria. Mit verantwortlich für die starken Stürme ist auch die Erwärmung der Meere. Aber die Klimaveränderung ist nicht das einzige Problem: Plastikmüll, Korallensterben, Überfischung - es ist höchste Zeit, unsere Ozeane vor der Zerstörung zu schützen, findet Esther Gonstalla und hat sich den Schutz der Ozeane zur Aufgabe gemacht.
Offiziell geht die Hurrikansaison bis Ende November. Doch schon jetzt zeichnet sich eine negative Bilanz ab. Der Klimawandel sorgt für wärmere Temperaturen gerade an der Wasseroberfläche. Das wiederum sorgt mit dafür, dass Hurrikane intensiver werden.
Auch unter der Wasseroberfläche sind die Auswirkungen deutlich sichtbar: Korallen sterben ab, und das entzieht vielen Fischen die Nahrungsgrundlage. "Selbst hier im Südpazifik leiden viele Riffe", sagt Esther Gonstalla. Sie lebt auf Moorea, einer Insel im Südpazifik, ist Grafik-Designerin und hat sich auf Infografiken spezialisiert. Gerade ist ihr Buch "Das Buch vom Ozean - über die Bedrohung der Meere" erschienen.
Allein ein Drittel des Plastiks weltweit wird nach dem ersten Gebrauch weggeschmissen. Ein großer Teil davon landet im Meer. Für Esther ist klar, wer die Verantwortung dafür hat, dass es den Meeren mit der Zeit deutlich schlechter geht. "Je näher der Mensch am Wasser lebt, desto schlechter geht es den Meeren", sagt sie. "Eine Schildkröte kann eine Plastiktüte nicht von einer Qualle unterscheiden." Hat die Schildkröte Pech, verendet sie eben.
Für Esther ist unser Umgang mit den Meeren ein Skandal. Sie findet es verantwortungslos, dass wir sie als Müllhalde verwenden und uns gleichzeitig an den Ressourcen bedienen. Beim Thunfisch-Fang würden zum Beispiel noch immer Haie und Delfine getötet und dann einfach zurück ins Meer geschmissen.
"Ich esse keinen Fisch mehr."
Hinzu kommen Altlasten: Die französische Regierung hat bis in die 90er Jahre Atombombentestes auf dem Mururoa-Atoll durchgeführt. Das ist nur ein paar Hundert Kilometer von Esthers heutigem Wohnort entfernt. Sie lebt seit ein paar Monaten auf Moorea, einer Nachbarinsel von Tahiti in Französisch-Polynesien. "Ich liebe einfach das Meer. Und Moorea ist laid back - im Gegensatz zu Tahiti."
Und dann sind da noch die großen Katastrophen wie der Atomunfall in Fukushima oder das Sinken der Ölplattform "Deep Water Horizon" im Golf von Mexiko. Die Folgen für das Ökosystem sind bis heute noch nicht absehbar. All diese Themen beschäftigen Esther. Und sie hat sie in ihrem Ozeanbuch zusammengetragen.
In eine Stunde Talk erzählt Esther, was die größten Probleme für die Meere der Welt sind, was wir dagegen tun können, wo sie am liebsten schnorchelt, und warum sie shoppen auf Tahiti nicht mag.
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