Ahmad Mansour war radikal. Weil er in der Schule gemobbt wurde, Zuhause Schläge bekam und auf der Suche nach Halt war. Dieses Muster erkennt er heute bei vielen Jugendlichen wieder. Seine Mission: mit ihnen in Kontakt kommen. Davon erzählt er DRadio Wissen Moderator Sven Preger. Eine Stunde Talk, jeden Mittwoch ab 20 Uhr.
Ich habe lange kein so weises Sachbuch gelesen. Klug, analytisch, emotional intelligent. Der Autor: Ahmad Mansour, Psychologe. Der Titel: Generation Allah. Einer der zentralen Gedanken: Diese Generation Allah, das sind deutsche Jugendliche. Das sind keine anderen, das sind wir. Das müssen und können wir zusammen lösen. Identität stiften und als Gesellschaft profitieren.
Ahmad Mansour arbeitet unter anderem bei Hayat, einer Beratungsstelle für Deradikalisierung, und Heroes. Er leitet immer wieder Workshops. Er hört vor allem zu, ohne eigene Agenda. Er redet mit der Generation Allah, nicht nur über sie.
"Die Generation Allah besteht aus deutschen Jugendlichen."
Dabei kennt er die Geschichten nur zu gut. Auch von sich selbst. Ahmad Manosur bezeichnet sich selbst als arabischer Israeli. Geboren und aufgewachsen ist er in Tira, einer Kleinstadt in Irrael. Dort hat er nach Identität gesucht und beim Imam in der Nachbarschaft eine Heimat gefunden.
"Ich war nicht fast radikal. Ich war radikal."
Nach fünf Jahren hat er erst den Ausstieg geschafft, als er zum Psychologie-Studium nach Tel Aviv gegangen ist. Hier hat er gelernt, dass aus Feinden Freunde werden können. Von dort führte sein Weg nach Berlin. Dort lebt und arbeitet er seit 2004.
"Im Moment sind die Salafisten die besseren Sozialarbeiter."
Seine Kritik: In Deutschland liegen Welten zwischen Jugendlichen und Sozialarbeitern oder Lehrern. Ahmad erzählt von seinen Workshops, warum er mal auf dem Boden eines Grabes gelegen hat und warum sein Hummus der Beste in ganz Berlin ist.
Ahmad Mansour und die Generation Allah
Ahmad Mansour: Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen. S. Fischer Velag.
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