"Eine Stunde Liebe" geht der Frage nach, was die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidet für einen backlash in Sachen Sexualität bewirkt. Antifeministisch? Gegen die hart erkämpfte Anerkennung von sexueller Vielfalt und Selbstbestimmung? Neben dem Blick in die USA, geht es auch um die Auswirkung auf Deutschland.
Was sich schon im Wahlkampf angedeutet hat, wird grade bei der Team-Aufstellung rund um Donald Trump immer deutlicher: In den USA hat eine weiß-nationalistische Politik Aufwind, die nicht nur rassistisch ist, sondern auch offen homophob und sexistisch.
"Viele Amerikaner fragen sich, bleibt es zum Beispiel bei dem Abtreibungsrecht, das wir haben? Denn Donald Trump kann direkt als erstes einen Richter am Supreme Court bestellen, und da wird es natürlich einen konservativen Richter geben.“
Bei den Protesten in US-amerikanischen Metropolen an der Ost- und Westküste steht auf den Plakaten nicht nur "not my president“, sondern auch "not my pussy“. In Anspielung auf Trumps frauenfeindliche Äußerungen, die im Wahlkampf öffentlich wurden.
"In Washington ist für den Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump ist ein 'Million Womens March' geplant. Frauen wollen auf die Straße gehen um gegen Trump und gegen Sexismus zu demonstrieren.“
Trumps Wahl wirkt sich aber auch auf die Debatte um Rechtspopulismus in Deutschland aus. Die Berliner AfD twitterte nach der Wahl "Wir sind Präsident!!“ und fühlt sich offenbar beflügelt für den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017. Rhetorisch scheint hier Donald Trump aggressive Art ein Vorbild zu werden.
"Im Zusammenhang mit der AfD bin ich mir sicher, dass wir da noch mit sehr viel mehr sexistischen, rassistischen, antisemitischen, homophoben Äußerungen rechnen müssen. Nicht explizit, sondern verkleidet in anderer Sprache."
Aber der Sexismus ist kein Randphänomen, sondern auch präsent in der Mitte der Gesellschaft. Das zeigen unter anderem die Sexismus Erfahrungen der Berliner Lokalpolitikerin Jenna Behrends in der CDU, die sie im September 2016 öffentlich gemacht hat .
"Die Sexismus-Debatte in der CDU zeigt einfach, dass wir mit dem Thema eben längst nicht am Ende sind, wie vielleicht die meisten glauben, sondern dass wir weiter diskutieren müssen. Statt immer wieder da zu stehen und festzustellen, huch das gibt’s ja.“