Dass man(n) Sex für Geld kauft, darüber wird in der Regel nicht gesprochen. So ist nur wenig über Freier und ihre Motive bekannt.
Harriet Langanke ist Sexualwissenschaftlerin und eine der wenigen, die Freier erforscht. Sie will ganz genau wissen, wer die Männer sind, die andere für Sex bezahlt. "Es sind Junge und Alte, es sind Reiche und Arme, hübsche und hässliche Männer, Leute in Beziehungen und außerhalb von Beziehungen", erklärt sie. Kurz gesagt: "Es ist ein echter Querschnitt durch die Gesellschaft.“
Warum Männer zu Prostituierten gehen
Für ihre Arbeit hat Harriet Langanke hat die Stiftung "Sexualität und Gesundheit" gegründet. Sie untersucht an der Uni Malmö Freier und ihre Diskussionsforen im Netz. So hat sie auch gelernt, dass sich viele Freier Gedanken um Zwangsprostitution machen: "Ich halte Freier für ganz wichtige Verbündete im Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Unterdrückung."
Harriet Langanke hat außerdem das Freier-Gesundheitsportal Sexsicher mitentwickelt. Die Seite sammelt Tipps und klärt über die Risiken von verschiedenen Sexpraktiken auf, von Sperma bis hin zu Blut.
"Ich will nicht immer vor dem Sex noch große Beziehungsgespräche führen müssen."
Der Fotografin Bettina Flitner ist es gelungen Freier in einem Großbordell zu fotografieren. Das waren alles ziemlich normale Typen, erzählt sie. Und sie hat sich mit ihnen unterhalten. Sie schildert die Begründung eines Mannes, warum er zu Prostituierten geht: "Ich will die Macht über die Frau haben, ich will mit ihr machen können, was ich will." Sie hat bei ihren Recherchen auch viel Elend gesehen.
"Für die Frauen ist das natürlich auch anstrengend, nach zehn Freiern noch aufrecht stehen zu können."
- Eine sinnliche Dominante | Kristina Marlen bei Sven Preger und Eine Stunde Talk
- "Schlag ins Gesicht der Sexarbeiterinnen" | Eine Stunde Liebe zum neuen Prostituiertenschutzgesetz
- "Ich bin eine Hure" | Endlich Samstag über Prostitution