15. August 1947: Die Menschen sind im Freudentaumel, als Indien von der britischen Krone unabhängig wird. Doch die Staatengründung vor 70 Jahren ist auch die Geburtsstunde eines Konflikts, den wir heute noch spüren.
Der Aufteilung der Kronkolonie Indiens lag ein Plan des letzten Vizekönigs von Indien, Lord Mountbatten, zugrunde. Er meinte, Muslime und Hindus könnten nicht in einem gemeinsamen Staat leben. Darum schlug er die Teilung des Landes vor: in einen muslimischen (Pakistan) und einen hinduistischen (Indien) Staat.
In den vergangenen 70 Jahren ihrer Unabhängigkeit hat es viele Konflikte zwischen den beiden Staaten gegeben. Zuletzt war 2015 der Streit um den ehemaligen Fürstenstaat Kaschmir - den sowohl Indien als auch Pakistan und auch China für sich beanspruchen - fast in einem Krieg zwischen Indien und Pakistan eskaliert.
Seit Juni 2017 sind beide Staaten in der "Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit" vertreten. Zu dem Bündnis gehören außerdem China, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan. Ziel ist es, Frieden und Sicherheit in der Region aufrechtzuerhalten. Das ist immerhin ein Zeichen der Annäherung beider Staaten. Hinzu kommt auch, dass sie nicht nur untereinander Konflikte haben, sondern in einer insgesamt unruhigen Region der Erde liegen.
Außerdem hört ihr in Eine Stunde History:
- Michael Mann, Professor am Institut für Afrika- und Asienwissenschaften der HU Berlin, über den Mountbatten-Plan und die Gründung von Indien und Pakistan
- Rahul Peter Das, Professor der Südasienkunde an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, über den Mann, den alle mit der Unabhängigkeit Indiens in Verbindung bringen: Mahatma Gandhi
- Journalist und Autor Hasnain Kazim, Sohn indisch-pakistanischer Eltern, über das heutige Verhältnis zwischen den beiden Staaten
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld über den Weg Indiens von einer britischen Kronkolonie zur Unabhängigkeit