Alkuin war der bedeutendste Gelehrte des 8. Jahrhunderts. Am Hof von Karl dem Großen, legte er Bibliotheken mit den Schriften der griechischen und römischen Antike an - eine erste Form von Wikipedia. Mit der "karolingischen Minuskel" führte er eine Schrift ein, die wir noch immer benutzen.
Alkuin legte den Grundstein für die erste Wissensgesellschaft. Er brachte das Wissen der Antike in die damalige Moderne - das 8. Jahrhundert. Dazu wurden in Kopierstuben Texte der griechischen Philosophen kopiert und römische Gesetze abgeschrieben. Mit seiner "Alkuin-Bibel" entstand eine kunstvolle Bilderhandschrift.
"Alkuin hat uns Texte über das sorgfältige Schreiben, das korrekte Sprechen und das richtige Reden hinterlassen. Und er hat mathematische Scherzfragen für junge Leute formuliert."
Die Bibel warnte vor dem Ende der Welt: Nach dem vierten Weltreich sollte es so weit sein. Karl der Große und Alkuin glaubten daran. Da ausgerechnet das Römische Reich dieses vierte Reich war, wollten sie es vor dem Untergang bewahren. Karl wurde deshalb zum direkten Nachfolger der römischen Kaiser gekrönt und das Wissen der Vergangenheit archiviert. Eine erste Form von Wikipedia entstand.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Max Kerner, RWTH Aachen, Historiker, über Alkuin und die "karolingische Renaissance".
- Jan-Hendrik Olbertz, Bildungsexperte, ehemaliger Präsident der Humboldt-Universität und Kultusminister von Sachsen-Anhalt, über den Bildungsreformer und Begründer einer Wissensgesellschaft.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld über die politische Theorie des 9. Jahrhunderts.