Endlich kommt der hochgelobte "Toni Erdmann" in die Kinos. Dazu ein halbherziges Alien-Comeback und ein Film über Deutschland nach Art von "Life in a day". Eine Stunde Film.
Darauf haben wir seit den Filmfestspielen im Mai sehnlichst gewartet: "Toni Erdmann" läuft ab dieser Woche endlich im Kino. Der deutsche Überraschungserfolg von Filmemacherin Maren Ade ist drei Stunden lang. Jetzt kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob er wirklich die Kino-Sensation ist, wie sie von einigen Kritikern bezeichnet wurde.
In Cannes wurde der Film dieses Jahr gefeiert wie noch kein Film zuvor: die Durchschnittswertung 3,7 von maximal 4 war noch nie in Cannes vergeben worden. Der Preis der internationalen Filmkritik war ihm damit sicher, eine Palme konnte "Toni Erdmann" am Ende trotzdem nicht gewinnen - für viele die größte Negativüberraschung des Festivals überhaupt.
Sandra Hüller ist im Film die erwachsene Tochter von Peter Simonischek - ein ungleiches Eltern-Kind-Duo das sich ganz neu kennen lernen muss. Der Vater behauptet, nicht mehr der Vater seiner Karriere-geilen Tochter zu sein, sondern ein gewisser Toni Erdmann, ein ebenfalls gnadenloser Unternehmensberater. Genau wie sie.
Alien-Invasion in der zweiten Runde
Ziemlich exakt 20 Jahre nach "Independence Day" startet dieses Woche die Fortsetzung mit dem Untertitel "Wiederkehr". 20 Jahre, die Filmemacher Roland Emmerich Zeit hatte um sich zu überlegen, wie seine Alien-Invasion von damals in die zweite Runde gehen soll. In einem Satz: Das Doppelte an Effekten, aber auch große Teile wiederholte Story.
Anna Wollner hat Roland Emmerich zum Gespräch getroffen.
"Deutschland - Dein Selbstportrait"
Nach "Deutschland - ein Sommermärchen" (2006) wollte Sönke Wortmann mal wieder zur Doku-Kamera greifen. Nur dieses Mal hat er den Menschen in Deutschland das Filmen selbst überlassen - bei allem, was ihnen filmenswert erscheint. Zehntausende Einsendungen von Handy-Filmen soll es gegeben haben, alle per Dekret am 20.6.2015 aufgenommen.
Schnipsel aus dem Alltag der Deutschen, vom Wortmann-Team sondiert und sortiert und dann nach dem Vorbild von Ridley Scotts "Life in A Day" zusammengefügt zu "Deutschland - Dein Selbstportrait". Vieles wirkt leider organisiert und gestellt, zu wenig spontan und als wirkliche Momentaufnahme aus dem Leben der Deutschen.