Das Robert-Koch-Institut ist in Deutschland die oberste Instanz in Sachen Infektionskrankheiten. Es entwickelt alle Maßnahmen zum Schutz vor diesen Krankheiten in Deutschland. Das gilt auch für Ebola. Der Präsident des RKI, Reinhard Burger, sieht hier in Deutschland keinen Grund zu Besorgnis. Die Ebolaepidemie selbst werde aber noch eine Weile andauern, sagt er.
Wenn sich in Deutschland jemand mit dem Ebolavirus anstecken würde, müsste die Person genauso behandelt werden, wie jemand, der das Virus von einer Reise mitgebracht hat. Die Person würde zunächst isoliert, dann müssten alle Kontakte, die die Person in den vergangenen Wochen hatte, nachverfolgt und auf das Virus überprüft werden.
"Ein Amtsarzt würde den Verdacht bestätigen und die Diagnostik veranlassen. Dafür sind dann sieben Kompetenzzentren in Deutschland zuständig, die diese Patienten aufnehmen."
Ebola ist noch lange nicht vorbei
In Deutschland könnten maximal 50 Ebolapatienten gleichzeitig versorgt werden. Reinhard Burger vom RKI glaubt nicht, dass es hierzulande so weit kommen wird. Trotzdem geht er davon aus, dass die Ebolaepidemie mindestens bis ins kommende Jahr andauern wird.
"Die Schätzungen sprechen für einen sehr deutlichen Anstieg. Das ist kein Ausbruch, wie er in der Vergangenheit erfolgt ist."
Ein Infizierter steckt zwei gesunde Personen an
In den vergangenen drei Wochen hätten sich die Ebola-Fälle verdoppelt, sagt Reinhard Burger. Rein statistisch würde ein Infizierter zwei Menschen anstecken. Jetzt kommt es darauf an, dass die Schutz- und Hygienemaßnahmen vor Ort in den betroffenen Ländern greifen. Am wichtigsten sei vor Ort, dass Ebolapatienten isoliert werden und keinen Kontakt zu Gesunden haben. Außerdem müssen konsequent die Kontakte der Betroffenen nachverfolgt werden.
"Den Nigerianern ist es gelungen sehr konsequente Maßnahmen zu treffen. Sie haben bis zu hundert Kontakte nachverfolgt. Jetzt ist die doppelte Inkubationszeit vorbei und Nigeria gilt wieder als frei von Ebola."
- So hat sich das Ebolavirus ausgebreitet | Informationen der Weltgesundheitsorganisation
- Ebola in Zahlen | Factsheets vom Guardian
- Healthmap | Mit Healthmap kann man Krankheitsverläufe verfolgen