Die ersten Wiesen sind gemäht und es zeigt sich: Das Gras darunter ist eher braun als grün. Denn die Böden sind in der Tiefe immer noch sehr trocken. Immerhin: In vielen Gegenden Deutschlands wird die Ernte besser ausfallen als 2018.
Der Regen, der im Winter und Frühjahr runtergekommen ist, hat einfach nicht gereicht, um die Böden auch in der Tiefe mit Wasser zu versorgen. So bestand zum Beispiel bereits um Ostern rum Waldbrandgefahr in einigen Teilen Deutschlands. In Brandenburg wurden deshalb zum Beispiel Osterfeuer abgesagt. Wie stark die Auswirkungen des Dürresommers 2018 sind, zeigt auch der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig.
Der Dürremonitor zeigt: Der obere Teil des Bodens, also bis 25 cm Tiefe, ist im Nordosten und Nordwesten und teilweise auch im Osten und Westen ziemlich trocken, im Rest des Landes sieht es oberflächlich ganz gut aus. Schaut man sich aber die Wasserversorgung in den tieferen Schichten bis zu einer Tiefe von 1,8 m an, dann wird deutlich: Der Boden ist dort sehr viel trockener. In der gesamten Osthälfte und auch in großen Teilen des Nordens und Nordwestens ist er stark ausgetrocknet. Denn die Niederschläge im Winter und Frühjahr haben nicht gereicht, um auch die tieferen Schichten wieder mit Wasser zu versorgen. Dafür müsste es über längere Zeit dauerhaft regnen.
Erhöhte Waldbrandgefahr, bessere Ernten
In Teilen von Brandenburg herrscht mit Warnstufe 5 bereits jetzt schon die höchste Warnstufe für Waldbrände. Experten rechnen damit, dass im Lauf der letzten Juni-Woche die höchste Warnstufe auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden muss. Das liegt unter anderem daran, dass sich in Brandenburg sehr viele Kiefernwälder befinden. Die machen rund 70 Prozent der Waldfläche dort aus. Die Waldbrandgefahr ist dort deswegen besonders hoch, weil die ausgetrockneten Nadeln auf dem Boden eine dicke Schicht bilden, die extrem leicht entzündlich ist. Aber auch im Rest des Landes wird bis Ende Juni laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit Warnstufe 3 bis 4 gerechnet.
Bei der Getreideernte läuft es allerdings in diesem Jahr besser als 2018. Im Schnitt wurde im vergangenen Sommer 22 Prozent weniger Getreide eingefahren als im Vorjahr 2017. In einigen Regionen aber war der Ernteverlust deutlich höher. 50 bis 70 Prozent weniger Ernte, darunter einige Komplettverluste, so die Zahlen, die von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, veröffentlicht wurden. Die am stärksten betroffenen Regionen waren Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Dieses Jahr soll es besser werden. Der Landesbauernverband Brandenburg hofft auf eine immerhin durchschnittliche Ernte. Auch der Deutsche Raiffeisenverband hat im April noch davon gesprochen, dass dieses Jahr mit einer Getreideernte von 47,1 Millionen Tonnen zu rechnen sei - das wären knapp 10 Millionen Tonnen mehr als vergangenes Jahr. Das liegt unter anderem aber auch daran, dass die Bauern ihre Anbauflächen vergrößert haben.