Sebastian Fiedler ist Kriminalhauptkommissar Vorsitzender vom Bund Deutscher Kriminalbeamter und weiß, welche Wege Koks und das Drogengeld in Deutschland nehmen.
In Deutschland werden mit Drogen jedes Jahr etwa 8,5 Milliarden Euro umgesetzt, allerdings sind das Schätzungen, die sich auf alle Drogen beziehen. Kokain ist nur ein Teil davon. Das weiße, pulverisierte, aufputschende Rauschmittel kommt aus Mittel- und Südamerika über klassische Dreh-und Angelpunkte nach Deutschland - Flughäfen, mit Containerladungen auf Schiffen landet es in den großen Häfen wie Hamburg oder Bremen. Es kommt auch über einzelne Personen nach Deutschland, die das Kokain irgendwo am Körper tragen.
Ein Haufen Bargeld
Bei einem Preis von 50 Euro pro Gramm nimmt ein Dealer auf der Straße täglich etwa 1000 bis 2000 Euro. Das sind am Ende dann größere Summen an Bargeld, die er in der Tasche hat, vor allem kleine Scheine, die auch ein relativ großes Volumen ausmachen. Das Geld muss irgendwie gewaschen werden. Nicht selten läuft der Weg über Hotels oder Restaurants - also Orte, an denen Menschen häufig mit Bargeld zahlen. Die Bilanz solcher Unternehmen wird gegenüber dem Finanzamt dann einfach mal ein bisschen aufgeblasen.
Geldwäsche im Wert von 50 Milliarden Euro
Die Geldwäsche - nicht nur Drogen - betrifft einen ziemlich großen Markt in Deutschland. Auktionen, Handel, Gastronomie - überall, wo mit Bargeld gezahlt wird, ist ein potenzieller Ort für Geldwäsche: Nach Schätzungen der OECD werden jedes Jahr rund 50 Milliarden Euro in Deutschland gewaschen. Der Teil, den die Fahnder aufdecken, liegt nicht mal bei einem Prozent. Den Fahndern ist es deswegen ein Dorn im Auge, dass in Deutschland auch Waren mit einem hohen Wert in bar bezahlt werden dürfen. Wie viel Kokain nach Deutschland kommt, kann nur geschätzt werden. Sicher ist, dass die Menge, die von Fahndern aufgespürt wird, weit unter der geschmuggelten Ware liegt.