Die Gefühle, die wir unter Drogen erleben können, sind so intensiv, dass scheinbar nur die Metaphern vom Paradies und der Hölle etwas von diesem Erleben einfangen können. Ein Vortrag von Reinhard Haller.
Drogen verändern die Wahrnehmung und unsere Gefühlswelt. Das ist erst einmal eine ganz neutrale Beschreibung. Aber wer wie der Psychiater Reinhard Haller mit Drogensüchtigen arbeitet, erkennt, dass es um mehr geht: Der Höhenflug, das, was wir im Rausch erleben, hat einen großen Wert.
"Drogen können uns in den Himmel des Rauschs führen."
Der Preis, den wir dafür zahlen, ist aber unerträglich hoch. Die religiösen Metaphern von Himmel und Hölle sind da keineswegs zu bombastisch. Sondern sie ermöglichen es uns, zu verstehen, wie hoch die Einsätze sind.
"Alkohol ist vergiftete Muttermilch: Er ist imstande, ein Ruhebedürfnis des Menschen, die Suche nach himmlischer Geborgenheit, zu erfüllen, gleichzeitig aber seine Existenz zu vergiften und ihn in die Hölle der Sucht zu stürzen."
Reinhard Haller arbeitet seit Jahrzehnten in Österreich in der Suchtforschung und hat mehrere Bücher über Abhängigkeit veröffentlicht. Durch seine Arbeit mit Süchtigen kennt er ihre Geschichten sehr genau und weiß, wie sie ihren Drogenrausch und ihre Sucht subjektiv erleben. Das macht seinen Vortrag sehr anschaulich.
"Eine Droge schenkt nichts. Sie leiht nur aus und fordert dies mit Zinsen zurück."
Reinhard Haller hat seinen Vortrag am 22. September 2018 beim Philosophicum Lech in Österreich gehalten. Titel der Tagung war "Die Hölle. Kulturen des Unerträglichen". Der Titel von Hallers Vortrag lautet "Vom Himmel des Rausches zur Hölle der Sucht".
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