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Durch den Dreißigjährigen Krieg sind ganze Landstriche in Europa verwüstet und zum Teil entvölkert. Mit dem Westfälischen Frieden, der 1648 in Münster und Osnabrück besiegelt wurde, endet einer der längsten und blutigsten Kriege, der auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation stattfand.

Es ist ein mörderisches Ringen, das 1648 mit den beiden Friedensverträgen von Münster und Osnabrück zu Ende geht. Seit 1618 hatten europäische Söldnerheere um Religionsfreiheit und Hegemonie in Europa gerungen. Der katholische römisch-deutsche Kaiser aus dem Hause Habsburg wollte den Einfluss der Protestanten zurückdrängen, die deutschen Fürsten suchten nach einer neuen Verfassung, die ein gemeinsames Regieren mit dem Kaiser ermöglichte. Gleichzeitig hatten Frankreich und Schweden versucht, ihren Einfluss in Europa auszuweiten.

Ein Krieg, den niemand gewinnen kann

Seit Anfang der 1640er Jahre ist allen Beteiligten klar, dass ein Sieg in diesem Krieg nicht erreichbar ist. Die finanziellen Ressourcen der Kriegsparteien sind erschöpft, die Bevölkerung ist durch das Leid des Krieges zermürbt.

Bevor es zu einem Frieden kommen konnte, musste geklärt werden, wer mit wem an welchem Ort verhandelt. Keine Seite wollte der anderen einen Vorteil bei der Wahl des Ortes und beim Ablauf der Verhandlungen zugestehen. Schließlich einigen sich die Parteien auf Münster und Osnabrück als Verhandlungsorte, an denen sich weder Schweden und Frankreich noch Katholiken und Protestanten begegnen würden.

Zwei Städte als Verhandlungsort

Die Wege zwischen beiden Städten gelten als gesichert, die Emissäre der Verhandlungsdelegationen können einzelne Verhandlungsergebnisse zu ihren jeweiligen Königen transportieren und die Antworten wieder zurückbringen. Nach vier Jahren ist zwar noch nicht alles geklärt, aber doch das meiste: Es herrscht fortan Religionsfreiheit für die christlichen Konfessionen, es wird das Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten unabhängig von ihrer Größe und Macht beschlossen. Die Fürsten und der Kaiser einigen sich zudem auf reichsrechtliche Regelungen, die zu Bestandteilen der Verfassung des Heiligen Römischen Reichs bis zu dessen Ende im Jahr 1806 werden.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Historiker Georg Schmidt erläutert, worum es im Dreißigjährigen Krieg eigentlich ging.
  • Die Historikerin Siegried Westphal beschreibt, wie es zum Friedensschluss von Münster und Osnabrück gekommen ist.
  • Die Politologin Vanessa Vohs erklärt die Bedeutung des Westfälischen Friedens für danach folgende Friedensschlüsse und für das Völkerrecht.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Ursachen des 30jährigen Kriegs.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff schildert das Kriegsgeschehen, das zwischen 1618 und 1648 weite Teile Europas überzogen hat.
Shownotes
Wie der Dreißigjährige Krieg beendet wurde
Der Westfälische Frieden von Münster und Osnabrück
vom 20. Oktober 2023
Moderation: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Der Historiker Georg Schmidt zum Dreißigjährigen Krieg
  • Die Historikerin Siegried Westphal über den Friedensschluss von Münster und Osnabrück
  • Die Politologin Vanessa Vohs zur weitreichende Bedeutung des Westfälischen Friedens