Das Klischee lautet ja: In der Stadt kennt man nicht mal die Nachbarin, während man im Dorf mit allen beim Wochenmarkt quatscht. In der Ab 21 besprechen wir, was das Landleben verlockend macht, und wie die Pandemie die Gemeinschaft gerade verändert.
Olli ist Dirigent beim örtlichen Blasorchester in Erle bei Dorsten und zurzeit sogar Schützenkönig. Auch während der Corona-Zeit will er den Zusammenhalt, den ihm der Schützenverein und die Musik geben, nicht missen.
Ob Schützenfest, Wochenmarkt oder Osterfeuer: Dorfrituale stärken die Gemeinschaft
Armin Küchler arbeitet an der FH Münster am Projekt "Digitales Dorfleben" mit, bei dem untersucht wird, wie Corona das Leben und die Nachbarschaft auf dem Land verändert. Der Sozialwissenschaftler sagt: Die Vereinsstruktur ist auf dem Land so einzigartig, weil dort soziales Leben stattfindet. Wie sich das während der Corona-Zeit umsetzen lässt oder eben auch nicht, hört ihr im Podcast.
Fakten zum Landleben
- Laut einem ARD-Deutschlandtrend aus dem Jahr 2018 wünschen sich 38 Prozent der Menschen in Deutschland, in einem Dorf zu leben – unabhängig davon, wo sie gerade wohnen. 40 Prozent wollen in der Kleinstadt wohnen, nur 21 Prozent bevorzugen die Großstadt.
- Die meisten Menschen in Deutschland – nämlich knapp 59 Prozent – leben in Gemeindegrößenklassen unter 50.000 Einwohner*innen, so das Statistische Bundesamt. Knapp ein Viertel lebt in Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 50.000 und 500.000, und 16,8 Prozent der Menschen in Deutschland wohnen in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen.
- 2015 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Langzeitstudie veröffentlicht, die das Dorfleben in Deutschland untersucht hat. Dabei gaben 90 Prozent der auf dem Land lebenden Menschen an, dass sie zufrieden mit ihrer Wohnungssituation sind.
- Eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung hat herausgefunden, wie das Landleben für digital Arbeitende aus der Stadt attraktiver werden könnte: Dabei sei ganz wichtig, dass ein guter Internet-Anschluss sowie gute ÖPNV-Möglichkeiten vorhanden sind. Schließlich würde der Wohnungsleerstand, der auf dem Land besteht, für Städter immer attraktiver werden.
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