"@realdonaldtrump does not exist" hieß es am 2. November 2017 um 19 Uhr Ortszeit. 11 Minuten lang. Ein Ex-Mitarbeiter bei Twitter hatte das Profil des US-Präsidenten gelöscht.
"Das Internet war in Aufruhr. Die Zeit stand still. Die Sonne ging im Westen auf und ging im Osten unter", schrieb die New York Times über die denkwürdigen 11 Minuten, in denen der Twitter-Account von Donald Trump nicht erreichbar war. Dann war er wieder da - so schnell wie er verschwunden war.
Der erste Tweet von Donald Trump nach seinem kurzzeitigen Verschwinden war völlig unaufgeregt: "Heute Start für großartige Steuersenkung ..." - also ein ganz normaler Trump-Tweet. Es war allerdings nicht Trump selber, der seinen Account vielleicht versehentlich gelöscht hat.
Ein Kunden-Support-Mitarbeiter hat mal kurz als letzte Amtshandlung einen Löschklick für Trump dagelassen. Der hatte - ob freiwillig oder unfreiwillig - seinen letzten Arbeitstag und hielt die Aktion wohl für eine gute Idee.
Das Ganze ist aber natürlich super schnell aufgefallen und Twitter hat den Account des US-Präsidenten dann einfach wiederhergestellt. Kurios an der Geschichte ist aber vor allem, dass Donald Trum relativ regelmäßig gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Twitter-Hausregeln verstößt.
Beschwerden dürfte es zur Genüge geben. Würde Twitter danach handeln, würde das Verfahren in drei Stufen ablaufen:
- Verwarnung
- temporäre Stilllegung
- endgültige Schließung
Und Twitter sperrt durchaus Accounts, die gegen die Hausregeln verstoßen. So wurden zum Beispiel die Profile einiger Alt-Right-Anhänger tatsächlich stillgelegt.
Interne Untersuchungen angekündigt
Twitter selber hat jetzt erst mal angekündigt, den Fall im eigenen Haus genauestens zu untersuchen. Welche Konsequenzen das haben wird, ist unklar. Fest steht: Twitterchef Jack Dorsey ist garantiert kein Freund von Trump. Er hatte sogar die Einladung der IT-Chefs ins Weiße Haus abgelehnt.
Auf der anderen Seite ist Donald Trump der beste Kunde von Twitter - und ein Twitter-Kunde, der unzählige weitere Kunden mitzieht. Für Twitter durchaus wichtig, denn einen wirklich geschäftlichen Erfolg kann das Unternehmen bislang nicht vorweisen.