Steffi Niederzoll hat einen sehr bewegenden Dokumentarfilm über die iranische Studentin Reyhaneh Jabbari gedreht: "Sieben Winter in Teheran" erzählt die Geschichte, wie Reyhaneh sich gegen ihren Vergewaltiger selbstverteidigt, ihn dabei tödlich verletzt und schließlich selbst zum Tod verurteilt wird.
Wer sich derzeit in den Kinofilm "Sieben Winter in Teheran" traut, sollte ein starkes Nervenkostüm haben: Zu unglaublich klingt der Fall von Reyhaneh Jabbari, zumindest für unsere westeuropäischen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit. Weil sie sich mit 19 Jahren gegen ihren Vergewaltiger zur Wehr setzt und ihn bei ihrer Selbstverteidigung tödlich verletzt, wird die Studentin 2007 wegen Mordes angeklagt und sieben Jahre später, 2014, in einem iranischen Gefängnis hingerichtet.
Die Geschichte von Reyhaneh Jabbari
Einen Anwalt darf sie sich während des Prozesses nicht nehmen, sie muss sich nach Auflage des Gerichts stattdessen mit ihren eigenen Worten selbst verteidigen. Entlastende Indizien verschwinden im Lauf des Prozesses, Belastungsmaterial taucht hingegen plötzlich und wie aus dem Nichts auf. Ein Schauprozess, wie es im Nachhinein scheint, eine öffentliche Hetz- und Hexenjagd gegen eine junge Frau, deren Peiniger ein ehemaliger iranischer Geheimdienstmitarbeiter war und die sich den fanatisch-religiösen Gesetzen der Scharia nicht unterwerfen wollte.
"Ich glaube, Reyhaneh hat sich geschämt vor ihren Eltern, diese sexuellen Übergriffe zu erzählen. Deswegen hat sie sie aufgeschrieben."
Der Regisseurin Steffi Niederzoll (Foto oben) ist es gelungen, für ihren Film sowohl mit Reyhanehs Schwestern und ihren beiden Eltern zu sprechen, als auch hoch brisantes Audio- und Videomaterial zusammenzutragen, für das sich die Urheber in Lebensgefahr brachten. Die Filmemacherin ist in "Eine Stunde Film" zu Gast und spricht mit uns über den Film, Reyhanehs Leben und Tod und ihre bis heute weiter für Gerechtigkeit kämpfende Familie.
Britische Ärzte-Dramedy im ZDF
Halbgötter in Weiß: Die neue britische Krankenhaus-Serie "This is going to hurt" startet in der ZDF Mediathek. Ben Whishaw spielt die Hauptrolle eines Gynäkologen, der eher Höllengeschichten in seiner Klinik erlebt. Film-Autorin Anna Wollner vergleicht die neue mit älteren Krankenhaus-Serien: von "Grey´s Anatomy" über "Emergency Room" bis hin zu "Schwarzwaldklinik" und "In aller Freundschaft".