Nach der DIY-Lastenrad-Challenge hat Deutschlandfunk-Nova-Netzbastler ein neues Ziel, das er schon lange verfolgt: Das Lastenrad soll in ein Pedelec umgebaut werden. Dafür hat sich Moritz einen gebrauchten Satz gebaut und mithilfe von Anleitungen den Motor an seinem Lastenrad neu eingebaut.
Klar, Fahrradfahren ist gesund und macht glücklich – aber manchmal tut elektrischer Rückenwind ganz gut, gerade bei schwer beladenen Fahrrädern. Warum den Drahtesel nicht mit einem preiswerten Bausatz zu einem Pedelec umrüsten?
Unser Deutschlandfunk-Nova-Netzbastler Moritz Metz erfüllt sich einen langen Traum und stattet sein selbstgeschweißtes Lastenrad mit einem gebrauchten Elektromotor-Bausatz aus. Hilfreich beim Einbau war für ihn unter anderem das Wiki des Pedelecforums.
Stabiler Rahmen, kräftige Bremsscheiben
Für den Umbau sind nicht unbedingt alle Räder geeignet. Beispielsweise sollte man auf einen stabilen Rahmen achten – am besten auf einen 26er Rahmen, weil dieser eine bessere und kompaktere Geometrie besitzt. Da der Motor viel Kraft und Belastung erzeugt, empfiehlt Moritz Metz außerdem ein Rad mit Stahlrahmen zu nutzen. Um die Energie wieder hereinholen zu können, sind kräftige Bremsscheiben von Vorteil.
Unterschiedliche E-Bike-Motoren
Bei E-Bike-Motoren gibt es zwei Bauformen: Getriebemotoren und direktgetriebene Motoren. Ein Getriebemotor wird im Schleppbetrieb durch den Freilauf ausgekuppelt. Direktgetriebene Motoren sind dagegen immer verbunden und können die Energie in den Akku zurückladen, beispielsweise, wenn man den Berg herunterfährt. Ist der Akku allerdings leer, dann wirken sie wie ein Dynamo und das Fahren wird etwas schwerer, erklärt Moritz Metz.
Bei den Montagearten gibt es ebenfalls drei verschiedene:
- Der Mittelmotor, der bei fast allen Pedelecs installiert ist
- Der Frontmotor, der im Vorderrad sitzt und zieht
- der Heckmotor, der im Hinterrad sitzt und schiebt
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Ein Rad selbst zu motorisieren ist nicht illegal, solange es weiterhin stabil und verkehrssicher ist und die Motoren das Rad nicht schneller elektrisch unterstützen als bis 25 Km/h. Zudem muss die Geschwindigkeit über die Pedalbewegung kommen, deshalb heißen die Räder auch Pedelecs – "Pedal Electric Cycle". In Deutschland werden Pedelecs auch oft als E-Bike bezeichnet.
Wer schon einmal an einem Fahrrad herumgeschraubt hat, sollte nicht so viele Probleme haben mithilfe von Anleitungen einen Motor anzubringen, sagt Moritz Metz. Wer beispielsweise gebrauchte Teile kauft, kann auch direkt mit den Verkäufern darüber sprechen. So hat das auch Moritz gemacht.
"Es ist nicht wahnsinnig schwer, wen man schon mal an einem Fahrrad herumgeschraubt hat. Man braucht natürlich ein paar technische Skills. Es gibt aber auch etliche Anleitungen dafür."
Zuvor hatte der Hinterrad-Getriebemotor noch in diesem Fahrrad gesteckt – eine Nummer zu groß und schwer, fand Motor-Vorbesitzer Nico.
Für das Netzbasteln-Lastenrad ist der kraftvolle, aber legale 250-Watt-Motor jedoch ideal. Er kann schwere Lasten transportieren und wird nicht so schnell heiß. Den Akku des Motors schiebt Moritz von hinten in den Gepäckträger hinein.
Damit der Motor die Energie auf die Straße bringt und nicht aus dem Rahmen springt, hat Moritz ein Stück Stahl als Halterung für die Drehmomentstütze an den Rahmen geschweißt.
Anhand eines Geschwindigkeitssensoren am Vorderrad (l.o.) und einem Pedalier-Sensor am vorderen Kettenblatt (l.u.) erfasst der Controller (r.) die Ist- und Soll-Geschwindigkeit – und steuert den Motor entsprechend an.
Am Lenker kann man mit einem Display den Controller steuern und alle Daten im Blick haben. Jetzt ist alles bereit und die Probefahrt kann beginnen. Das Fazit von Moritz Metz: "Das Fahren macht einen Riesenspaß!"