Der Erfinder der Simpsons, Matt Groening, hat eine neue Serie am Start: Disenchantment spielt im Mittelalter - und läuft exklusiv bei Netflix. Damit hat Matt Groening dem Simpsons-Haussender Fox den Rücken gekehrt.
Die ersten Trailer zur neuen Serie Disenchantment sehen aus, wie eine Mischung aus den Simpsons, Shrek und Game of Thrones. Es gibt drei Protagonisten: Prinzessin Bean, den Elf Elfo und den Dämon Luzie. Und wer sich bei den Gags an Monty Python erinnert fühlt, liegt auch nicht ganz falsch.
Die Dreierkombo erlebt in den zehn Folgen der ersten Staffel immer wieder neue Abenteuer. Dabei ist Prinzessin Bean aber alles andere als eine kitschige Märchenprinzessin. Während ihr Vater sie dauernd mit irgendwelchen Prinzen verheiraten möchte, hat Bean ganz andere Pläne für ihr Leben.
"Wir haben es bei Bean mit einer Prinzessin zu tun, die keine typische Prinzessin ist, sondern sich selbst verwirklichen möchte, ein bisschen Alkohol trinkt, eigene Abenteuer erlebt."
Das alles klingt ein bisschen mehr nach Futurama als nach Simpsons. Im Prinzip Futurama, aber eben nicht als Science-Fiction-Format, sondern im Fantasy-Bereich. Das könnte damit zusammenhängen, dass Erfinder Matt Groening und Produzent Josh Weinstein beide Fans von Monty Python, Herr der Ringe und Game of Thrones sind. Gerade letzeres haben sich die Macher in punkto Gewaltdarstellung zum Vorbild genommen, sagt Adam Arndt.
"Wenn du bei Netflix bist, hast du mehr Freiheiten und da siehst du jetzt auch mehr Enthauptungen, mehr Menschen und Wesen, die sterben.
Mehr Freiheiten bei Netflix
Die ersten Folgen konnte sich Serienjunkies-Autor Adam Arndt bereits ansehen. Im Gegensatz zu TV-Formaten, die zwingend auf 22 Minuten produziert werden mussten, gibt es bei Netflix-Serien keine Zeitvorgaben oder Beschränkungen. Deshalb sind die einzelnen Folgen manchmal etwas zu lang, findet der Serienexperte.
"An sich ist es eine ganz nette Serie, wenn auch vom ersten Eindruck her nicht der allergrößte Wurf."
Dass "Disenchantment" nicht, wie die anderen Serien von Matt Groening, beim Simpsons-Haussender Fox läuft, hat mit der größeren künstlerischen Freiheit zu tun, die Netflix bietet. Die Regeln, denen das Team um Matt Groening folgt, haben sie sich selbst auferlegt. So werden zum Beispiel keine Schimpfworte benutzt.
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