Stephon Ferguson lebt in dem Stadtteil, in dem auch Martin Luther King lebte. Mit Genehmigung der Familie King imitiert Stephon den 1968 ermordeten Bürgerrechtler. Weil er es kann. Und weil es immer noch wichtig ist, über den Traum zu sprechen.
In Atlanta lebt Stephon Ferguson in dem Stadtteil, aus dem auch Martin Luther King stammt. Ende der 90er Jahre schon fiel ihm auf, dass er Kings eindrückliche Art zu sprechen perfekt imitieren kann. Seit mehr als 10 Jahren hat er die Erlaubnis der Familie King, das zu tun - und spricht in Schulen und Universitäten. Und eben auch in der Kirche in Altanta, in der King predigte.
Stimmenvergleich: Oben die Originalstimme von Martin Luther King und darunter die Stimme von Stephon Ferguson:
Dass er die Stimme des Bürgerrechtlers haargenau imitieren kann, entdeckte Stephon Ferguson, als er nach einigen Jahren im Militär als DJ arbeitete und Reden von King mit Musik mischte.
Stephon nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Und er verdient damit seinen Lebensunterhalt. Die Predigten in der Kirche und in Bildungseinrichtungen macht er allerdings ehrenamtlich. Die "Ich habe einen Traum"- Rede hält er dabei am häufigsten - weil sie die bekannteste Rede ist, ihm am Herzen liegt und nichts an Aktualität verloren hat.
"Ein guter Freund hörte, wie ich Dr. King imitierte und sagte: Du solltest das professionell machen. Stell dir vor, wie viele Menschen du inspirieren kannst, die Martin Luther King nie erleben konnten. Wenig später merkte ich: Das ist meine Mission, Gott hat mich dazu berufen."
Über die Ermordung von Martin Luther King
"I have a dream - Ich habe einen Traum.“ Wohl jeder hat einige Worte aus der legendären Rede des Bürgerrechtlers Martin Luther King Junior im Ohr. Am 4. April 1968, heute vor 49 Jahren, wurde er erschossen - während er eine Rede auf dem Balkon eines Motels in Memphis hielt. Der angeblich allein agierende Täter: Ein Krimineller auf der Flucht, der schließlich lebenslang in Haft kam. Die Familie von Martin Luther King hatte stets Zweifel an der Theorie des Einzeltäters. Akten, die das FBI über King sammelt, sind jedoch noch bis zum Jahr 2027 verschlossen.
Kings Traum war die Rassengleichheit in den USA. Die Botschaft des Baptistenpastors Martin Luther King war die, nicht zu hassen – und friedlichen Widerstand durch zivilen Ungehorsam zu leisten. Dafür bekam er auch den Friedensnobelpreis. In seiner Heimatstadt Atlanta im Bundesstaat Georgia gibt es eine staatliche Gedenkstätte: Dort steht auch ein Museum, man kann das Geburtshaus und das Grab von King besuchen und die Kirche, in der er predigte.Gerade in Zeiten, in denen das Land unter Präsident Trump, dem im Wahlkampf immer wieder Rassismus vorgeworfen wurde, politisch so gespalten scheint wie nie zuvor setzt man sich dafür ein, dass die Botschaft von Martin Luther King weiter gehört wird.